www.Crossover-agm.de KAM FALK: Native Tongue
von ta

KAM FALK: Native Tongue  (Falkcreations Music)

Der Titel der CD suggeriert es bereits: Hier wird über die verbindlichste Sprache des gesamten Erdenrund vermittelt, hier wird eine wort-, aber nicht inhaltslose Form der Kommunikation verwendet: Musik. Und von der Botschaft, die uns dabei erreicht, dürften sich nur arg faust'sche Charaktere nicht angesprochen fühlen: Ruhe, Entspannung und individuell bestimmbar wahlweise Liebe, Frieden, Lockerheit usw. ... Um sich solch beschwinglichen Dingen widmen zu können, scharte Basser/Kompositeur Kam Falk eine gemütliche Horde Musiker um sich, so etwa Gerry Brown, Delmar Brown und Elliot Randall, die wahlweise Tasten, Toms oder Tappingbretter bearbeiteten. In gegebenem Falle ist die dabei entstandene "Native Tongue" relaxter Jazzrock, natürlich nicht ohne Anleihen beim Reggae ("Pursuit") und einem Schuss Blues. Den Gesang ersetzen über die gesamte Laufzeit von knapp 46 Minuten im Allgemeinen gekonnte Improvisationen, die friedliche Stimmung verbreiten, und im Spezifischen lockere Klimpereien ("Around The Bend", "BopStop" ...), entspannte Gitarrensoli ("Bolivia" ...) sowie eine Rhythmussektion, über die der Begriff "Jazz" eindeutig genug sagt. Kam Falk und Band laden so zum Tanzen ("Pursuit"), Niederlegen ("One's Summer") und (besonders bei verspielten Jams wie "BopStop") Hinhören ein. Dies alles tut man gerne und immer mit einem Lächeln auf den Lippen, dennoch: Eine musikalische Offenbarung, Jahrhundertplatte oder das "nächste große Ding" stellt "Native Tongue" nicht dar, hier versagt jedoch nicht das Album, sondern das Kriterium: Eine herkömmliche Plattenbewertung kann nicht fabriziert werden, einfach weil "Native Tongue" keine Platte ist, die man einordnet und deren Qualität man in ihrer Relativität betrachtet bzw. (ob nun bewusst oder unterbewusst) mit anderen Alben anderer Künstler vergleicht, sondern eine Platte, die so selbstverständlich ist, wie sie ist, dass man sie nur annehmen und sprechen lassen kann. Ansprechen lassen darf sich dabei der gestresste Immobilienmakler ebenso wie der rastaköpfige Graskonsument, der genervte Todesmetaller ebenso wie der Abteilungsleiter, dem für die Joghurtabteilung im Kaufhaus noch die adäquate Hintergrundbeschallung für den Käufer fehlt - und schlussendlich sehen wir: Musik verbindet tatsächlich. Wer's nicht glaubt, besuche die Website www.nativetongue.com und bestelle dort für 10,45 US-Dollar (inkl. Porto & Verpackung) oder bei Amazon.com (Kostenaufwand bei Erwerb hier jedoch: 13,95 Dollar) eine Silberscheibe mit der Sprache, die wir alle sprechen. Arrivederci!



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