(Massacre Records)

Hat die 2001er Scheibe der Deutschen, "E-Mania", von mir einen ziemlichen Verriß abgekriegt, sieht das mit dem inzwischen fünften Studiorelease ".enetics" trotz des skeptisch machenden Titels und erheblicher Vorbehalte nach inzwischen bestimmt fast 20 (!!!) Durchläufen schon ganz anders aus. Das hätte ich nicht erwartet. Aber mein CD-Player liebt das Ding! Es läuft beim Putzen, beim Frühstücken, beim Briefeschreiben und beim Runterkommen nach der Arbeit. Es macht gute Laune, und das will was heißen für eine Band, die sich eher den düsteren Seiten des Lebens verschrieben zu haben scheint.
Auf ".enetics" also haben EVEREVE die Elektronik wieder etwas zurückgenommen und den Gitarren einen organischeren Sound zurückgegeben. Sie haben das Album abwechslungsreich und trotzdem sehr homogen gestaltet. Die Presseinfo läßt immer noch vermuten, daß die Jungs ein bißchen ausgewimpt sind, ihre bekloppten Pseudonyme haben sie schließlich auch beibehalten, aber wenn sie solch gute Arbeit abliefern, sei's ihnen gestattet. Das ist einfach nur gute Rockmusik von Leuten, die sich viele Gedanken ums Menschsein machen. Na bitte, es geht doch. Weiter so!
Herausgehoben werden muß an dieser Stelle noch mein persönlicher Favorit auf dem Album, "Abraza la luz", das tatsächlich spanisch gesungen wird. Man findet auf ".enetics" neben diesem Schmankerl gleichberechtigt nebeneinander aggressive wie sanfte Songs und eine Stimme, die immer gut war und auch hier einen Großteil der Atmosphäre trägt.
Kontakt:
Band: www.evereve.de
Label: www.massacre-records.com

Tracklist:
1. This Heart
2. The More She Knows
3. Abraza la luz (Embrace The Light)
4. Her Last Summer
5. SilverGod
6. X-istence (I'm Free)
7. December Wounds
8. Along Comes A Fool
9. One More Day
10. Eat-Grow-Decay
11. 1951
 

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