ELETRIA: Eletria von *tf (Black Pearl Productions)
Nicht alles, was französisch klingt, kommt aus Frankreich. So wie das Debütalbum von Eletria. Diese Frau, die von sich sagt, schon mindestens drei Tode gestorben zu sein, kommt nämlich aus dem französischsprachigen Teil Kanadas und hat mit Black Pearl eine Produktionsfirma gefunden, die ihre zerbrechlich-chansonettigen bis folk- und countrybeeinflussten Songs auf hohem Niveau zu präsentierten versteht. Leider verstehe ich nicht genau, was die junge Dame, die in ihrer Biografie angibt, vom Leben und Männern aufgrund ihres Idealismus und ihrer Naivität hinreichend enttäuscht zu sein, im Einzelnen singt. Nachforschungen ergaben, dass es sich dabei um eine Art Selbsttherapie handelt: vom Erlebten erzählen, um es verarbeiten zu können. Das hört man denn auch, ohne es zu verstehen: Eletrias Stimme ist mal sanft, mal dringlich, mal aufbrausend - und immer leidenschaftlich. So wie ihre Musik, die ohne den Schmelz französischer Chansonnieren daherkommt und in der Reduktion auf das Wesentliche eine Fülle offenbart, die erstaunlich ist. Empfehlenswert vor allem für Frankophile, aber nicht nur für die.
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