(Evenco)

Das sind noch richtige Winter in Schweden: minus 50 Grad Celsius, Schnee in Massen und vor allem riesige Wälder, in denen sich die Sonne des Tag nur kurzzeitig oder gar nicht zeigt. Winter in Schweden war im Jahr 2003 perfektes Setting für den schwedischen Sänger mit dem kryptischen Namen Dimbodius (hergeleitet von einem kleinen Dorf in Südwestschweden mit Namen Dimbo, aus dem einer seiner Vorfahren, der Theologe Andreas Svenonis Dimbodius, stammt), um sich für ein halbes Jahr in die Einsamkeit zurückzuziehen und seine im Lauf von immerhin drei Jahren gesammelten und vorproduzierten musikalischen Eingebungen auf einer Platte zu veröffentlichen. Diese dreht sich nun im Player und klingt auf den ersten Hör wie eine durchaus geglückte Mischung zwischen The Cure, U2, Depeche Mode und Pop-Minimal-Music, womit schon die Zielgruppe beschrieben wäre, die sich für die Scheibe interessieren dürfte. Von Redakteuren des renommierten Göteborger Musikmagazins "Release Music Magazine" immerhin unter die "Best of 2004" in der Alben-Rubrik gewählt, vermag es wirklich zu überzeugen. Die Songs von Marcus Dimbodius schaffen es, den Zuhörer in das Geschehen einzubeziehen, die Außenwelt vergessen zu machen und sich seinen Träumen und Gedanken hinzugeben. Eine anregende Mucke, wenn auch alles andere als aufregend, da zum überwiegenden Teil im langsamen Tempobereich angesiedelt. Passend allerdings zu kürzer werdenden Tagen, fallendem Laub und grauem Himmel. Atmosphärisch zwischen dem Alles-oder-Nichts der völligen Leere schwingend scheint Dimbodius vor allem von der Aura derjenigen herztodkranktraurigen Romantiker inspiriert zu sein, denen Leben Schmerz und Schmerz Wachsein bedeutet - immer auf der vergeblichen Suche nach dem befreienden Moment, isoliert in Dunkelheit, Stille und Kälte. Winter in Schweden eben ...
Kontakt: www.dimbodius.com

Tracklist:
1. Not For You
2. Compulsion
3. December
4. Hands Let Go
5. Things I Say
6. Half A Lover
7. From A Stone
8. Breaking You
9. Homecoming

© by CrossOver