www.Crossover-agm.de DIABOLICAL: Synergy
von rls

DIABOLICAL: Synergy   (Scarlet)

Jaja, wir wissen's doch, die Welt ist schlecht. Diabolical glauben jedoch scheinbar, daß wir es wohl nicht alle wissen, und belehren uns in den acht Songs deswegen nochmal. Das von Joe Petagno gezeichnete Cover, auf welchem Zwillingsembryonen von zwei superklischeehaften Dämonen in Richtung Unterwelt befördert werden, macht das Ganze noch plastischer (würde man eine christliche Betrachtungsweise an den Tag legen, müßte man das Bild als Vergegenständlichung der Erbsünde ansehen). Ganz und gar unteuflisch ist allerdings die Musik ausgefallen. Diabolical kommen aus Schweden, und das hört man auch. Man kreuze Dissection mit diversen Göteborgdeathmetallern, und man erhält ungefähr das Ergebnis "Synergy". M. Odlings Gesang kreischt sich so unverständlich dahin wie der zahlreicher Kollegen, und seine Kollegen an den Instrumenten pendeln zwischen fröhlichem Geknüppel, eingängigen Gitarrenmelodien, technisch komplexen Parts, Rhythmuswechseln, sanften Akustikgitarrentonfolgen und simplen Geradeaus-Parts hin und her. Unterm Strich ergibt das achtmal Death Metal, der gar nicht so richtig in eines der Subgenres passen will. Größte Affinitäten gibt es noch zu genanntem Göteborgdeath, aber für reinrassigen Göteborgdeath ist das Ganze eben doch zu komplex. Es fällt nicht leicht, sich nach dem Hören an einzelne Parts zu erinnern, da die eingängigeren Abschnitte recht schnell vom nächsten Drumbreak oder außertaktmäßigen Gitarrenriff durcheinandergewirbelt werden, ohne jedoch völlige Konfusion zu erzeugen. Man höre sich als Beispiel nur mal den Gitarrenpart nach der ersten Strophe von "Drowned In Blood" an, wo Rhythmus- und Leadgitarre metrisch völlig aneinander vorbeispielen, ohne daß es aber schief klingen würde. Ich weiß nicht, wie eingespielt das Team Diabolical ist, aber bei den anstehenden Liveaktivitäten ist es sicher nicht einfach, sich in das Material hineinzuhören. Wer will, kann ja anhand der nicht mal 35 Minuten von "Synergy" zu Hause schon mal üben. Ob speziell die komplexeren Parts in einem Livesound annehmbar umzusetzen sind, bleibt abzuwarten.





www.Crossover-agm.de
© by CrossOver