www.Crossover-agm.de DEF LEPPARD: Songs From The Sparkle Lounge
von gl

DEF LEPPARD: Songs From The Sparkle Lounge   (Bludgeon Riffola / Universal Music Group)

Geradezu skurril, dass es die allererste Besprechung zu DEF LEPPARD des Verfassers ist, war die Band doch mit ihrer 2. und 3. LP hauptverantwortlich für die Begeisterung an härterer Musik Anfang der 80er. "Pyromania" - bis heute meistgehörte Platte meinerseits (und eines der drei 100 Punkte-Alben neben "Master Of Puppets" und "Quo Live") und auch mit einem Song Namensgeber für eine Radiosendung >>Rock Of Ages<< in Mannheim ...
Aufgrund des "Abstiegs" der Band (das ging schon bei "Slang" los, das mehr schlechte als rechte Durchmanövrieren durch die 90er, die Schlaftablette "X" und eine gar grauslige Coverscheibe vor 2 Jahren) hätte ich keinen Pfifferling mehr auf meine einstigen Helden gegeben. Und dann kommen sie mit solch einer starken Platte zurück und erregen wider Erwarten große Begeisterung. "Go" ist ein famoser Opener, der echt gut kickt und leichte "Hysteria"-Reminiszenzen aufweist, die auch an anderer Stelle des Albums hie und da hervorblinzeln. Die erste Single "Nine Lives" setzt diesen Kurs fort, ein wiederum knackig kurzer Track (wie alle Songs um die 3 Minuten!), der jedoch eingängig ist und auf den Punkt kommt. "C'Mon C'Mon" erinnert mich von der Rhythmik ein klein wenig an "Rocket" mit Def Leppard-typischen Chören, ohne zu überladen und bombastisch zu sein. Die (Halb-?)Ballade, schlicht "Love" betitelt, ist wieder so ein wunderbarer Einschmeichler, der sich zwischendrin steigert, gefällt mir echt gut und wird 100pro kurz vor Weihnachten ausgekoppelt als Single - momentan läuft es ja schon nicht schlecht für die tauben Leoparden in ihrem Hauptmarkt USA, zur Zeit der Besprechung Anfang Mai sind sie mit der CD auf 5 in den Billboard Charts!
"Cruise Control" ist eine der drei Kompositionen von Vivian Campbell, und wenn ich überhaupt Kritik an der Scheibe übe, was kaum angebracht ist, dann sind es seine drei Stücke - daneben noch "Only The Good Die Young" und der Schluss-Song "Gotta Let It Go", der beste der drei. Schlecht sind die Songs ja nicht, aber die ersten beiden irgendwie langweilig, mit angezogener Handbremse gespielt und sie ziehen das gute Niveau der Platte etwas runter.
Ja, ja, der Mann hat ja in Interviews geäußert, mit Heavy Metal habe er nichts mehr am Hut (was ist dann "High'N'Dry"?!?) - sehr konsequent dann, dass die Band auf fast jedem METAL-Festival diesen Sommer auftaucht ... (Wobei Vivian Campbell zu "High'N'Dry"-Zeiten noch gar nicht in der Band war - aber auch er hat damals mit Dio deutlich kernigere Musik gespielt - Anm. rls)
Ein Knaller-Song wie "Bad Actress" (von Joe Elliot komponiert) hingegen, der schnellste hier und ein Rock'n'Roll-Kracher, erinnert an alte Zeiten, weil die Jungs endlich mal wieder Gas geben! Und Phil Collen punktet auch mit "Hallucinate", wobei kleine stimmliche Schwierigkeiten des Sängers hörbar sind, die den positiven Gesamteindruck nur wenig schmälern können.
Die Band beginnt somit eine "Wiedergutmachung", die sie nun live noch untermauern muss, aber schon die Setlisten vom letzten Jahr (nix von "X", 90% von den ersten 4 Platten!) lassen da große Hoffnungen aufkeimen ...
PS: Auf der Micro-Site http://www.sparklelounge.com kann man in alle Songs reinhören und gucken, wen man von den Gestalten auf dem Cover erkennt, toll gemacht.
Kontakt: www.defleppard.com, www.universal-music.de

Tracklist:
Go
Nine Lives
C'Mon C'Mon
Love
Tomorrow
Cruise Control
Hallucinate
Only The Good Die Young
Bad Actress
Come Undone
Gotta Let It Go
 




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