Daß die Japaner irgendwie verrückt sind, dürfte allgemein bekannt sein. Musikalisch sind mir von dort nur ein paar total abgedrehte Grindcore-Bands bekannt, die dieses Vorurteil nur bestätigen – mit deren Stil haben DAMO SUZUKI'S NETWORK zwar gar nichts zu tun, mit deren Durchgeknalltheit dafür umso mehr. Man schare 6 Leute um DAMO SUZUKI (der sehr japanisch aussieht – deswegen oben genannte Vergleiche, ansonsten ist das NETWORK wohl in Deutschland beheimatet) und lasse sie einfach drauflosjammen. Das Ergebnis presse man auf 2 CDs, von der eine "Open" und die andere "Closed" heißt (und die sich insbesondere dadurch voneinander unterscheiden, daß auf der einen ein gehörnter Kopf mit offenem Mund, auf der anderen einer mit geschlossenem Mund aufgekritzelt wurde), packe die Dinger in eine merkwürdig infantil bebilderte Box, die definitiv in kein CD-Regal paßt, weil die CDs nebeneinander liegen, und warte dann gespannt, wer auf sowas scharf ist. Da Mr. DAMO SUZUKI bereits seit über 30 Jahren Scheiblis veröffentlicht, ist wohl davon auszugehen, daß den jemand kennt und mag (in der Tat, nämlich alle, die der 70er-Band Can hinterhertrauern, mit der sich Damo Suzuki hierzulande größere Meriten verdiente – Anm. rls) oder aber er ein unverbesserlicher Optimist ist. Ich jedenfalls habe eher den Eindruck, hier hat sich jemand völlig die Birne zugekifft, bissel mit Freunden gejammt, sich dann hinterher einen wahnsinnig transzendental-metaphysisch-spacig-fließenden Pressetext ausgedacht und lacht sich jetzt krank darüber, daß ich mir überhaupt die Mühe mache, den Stuß überhaupt beschreiben zu wollen.
Oder mir fehlt eben diese Transzendentalitösitäterei und ich versteh's nicht.
Kontakt: www.damosuzuki.de
 

© by CrossOver