www.Crossover-agm.de ABLAYE CISSOKO & VOLKER GOETZE: Amanké Dionti
von sk

ABLAYE CISSOKO & VOLKER GOETZE: Amanké Dionti   (Motéma)

Jazz-und-Weltmusik-Fusionsversuche gibt es ja zu Hauf und die musikalische Orientierung des Jazz an außereuropäischen (respektive außeramerikanischen) Klängen ist (mindestens seit John Coltrane) in etwa so neu wie der Einsatz der E-Gitarre in der Popmusik. Geht da eigentlich noch was? Und geht das auch, ohne sich dem Vorwurf des musikalischen Kolonialismus (so zumindest die Meinung auf ZEIT-Online im August 2012) auszusetzen - wie weiland Paul Simon mit seinem Afropop auf "Graceland"?
Na klar geht da noch was! Sogar große Würfe mit leisen Tönen. Ablaye Cissoko und Volker Goetze verweben Kora-Klänge (eine westafrikanische Stegharfe, sagt das Internet; schön klingt's, sag ich) und Trompete zu einem dichten aber luftigen Tuch musikalischer Tiefenentspannung. Cissoko singt auf Senegalesisch von ich weiß nicht was und es spielt keine Rolle, was er singt. Das Wie seines Singens reicht aus, den Hörer davonzutragen: nicht nach Afrika, nicht nach Europa oder nach was weiß ich wohin. Sondern an den Ort, den nur gut gespielte Musik erzeugen kann und zu dem nur sie den Weg kennt. Volker Goetze hält sich vornehm zurück mit seiner präzise und sensibel gespielten Trompete, degradiert sich aber nicht zum bloßen Begleitmusiker. Wenn die Plattitüde, Musik sei eine die Kulturen verbindende Sprache, jemals ihre Berechtigung hatte, dann bei diesem Album. Das ist kein musikalisches Nebeneinander oder Miteinander sondern ein kaum erklärbares Ineinander des musikalischen Gespürs. Entspannte Töne, klarer und transparenter Klang, meditativ und spirituell ohne New-Age-Attitüde. Eine Weltmusik-Jazz-Platte wie eine warme Decke. Musik wie eine Insel. Grandios!
Kontakt: www.volkergoetze.com; zu bekommen u.a. via www.wackelpeter.tv

Tracklist:
1. Kana Maloundi
2. Amanké Dionti
3. Togna
4. Silo
5. Fleuve
6. Haiti
7. Miliamba
 




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