www.Crossover-agm.de CIRRHA NIVA: Liaison De La Morte
von ta

CIRRHA NIVA: Liaison De La Morte   (Parnassus Records)

Schon die Promotionbeilagen zu "Liaison De La Morte" wecken Interesse, da deren Aufmachung und Gestaltung herkömmlichen Promozetteleien mit ideenreicher Kinowerbeplakatoptik (!) meilenweit voraus ist ... was durchaus seinen Sinn hat, denn das Konzept von Cirrha Niva erstreckt sich über musikalische Aspskte hinaus in ein Gebiet, das gewohntermaßen primär dem Schauspiel zugesprochen wird: dem visuellen. Kostüme, Choreographie und die Ausstattung des jeweiligen Clubs werden bei Live-Auftritten nicht nur zur Bereicherung der wundervollen Audioeindrücke dienen, sondern sind unmittelbar und unverzichtbarerweise in das Konzept einer Band integriert, die Grenzen überschreitet. Nicht schwer zu erraten ist nun, dass auch vorliegendem Album ein Konzept innewohnt: Ein Mann gesetzteren Alters findet sich nach seinem (Frei-)Tod in einer Limbosphäre zwischen Leben und Tod unter allerlei Spukgestalten wieder, wo ihn seine ebenfalls verstorbene, jedoch nicht tote Frau empfängt. Diese wiederum hat wenig preisenswerte Hintergedanken ... "Liaison De La Morte" ist musikalisch nicht präzise kategorisierbar: Herkömmliche Metalinstrumentierung trifft auf Rock und Folk, nicht nur gesungene, sondern auch gesprochene Teile charakterisieren die Musik, aufwühlende Bombastparts stehen neben sparsam besetzten sphärischen Instrumentalteilen - wo andere Bands den Begriff "progressiv" mit impermeablen Soundwällen definieren (was ja auch nicht falsch ist), bieten Cirrha Niva ein homogenes, mit Liebe zum Detail ausgearbeitetes, jedoch niemals überladen klingendes Stück progressiver Musik und lavieren den Hörer durch eine Welt tiefschwarzer Romantik (um einen Promotionterm zu übernehmen), welche zumindest für 52 Minuten die diesseitige ersetzt. Hierbei fließen die einzelnen Kapitel unmittelbar ineinander und jedes einzelne (abgesehen vom quasi-Intro "October 31st") offenbart einen Charakter, der sich nicht in herkömmliche Schemen pressen lässt, heiße es nun "Nightwish", "Nostalgia" oder "Echoes". Würde der Begriff "Art Rock" nicht auch schon festgelegte Assoziationen hervorrufen (dies zumindest würde ich an der Stelle behaupten), gerne würde ich ihn hier verwenden ... In sich geschlossen ist "Liaison De La Morte" - sofern man sich darauf einlässt - nahezu makellos, lediglich sowohl bei Sänger Peter Vennema als auch bei Sängerin/Basserin Liselotte Hegt sind minimale stimmliche Unsicherheiten auszumachen - was angesichts der Qualität, die Cirrha Niva im Gesamtüberblick liefern jedoch kaum ins Gewicht fällt. Dieses Album fasziniert ... und könnte vom Progressive-Rocker bis zum Gothic-Metaller einige Leute ansprechen, denen ich unbedingt rate, sich an SUBURBAN MARKETING & DISTRIBUTION B.V., M. Nijhofflaan 2, NL-2624 es, Delft zu wenden, um sich dieses wundervolle Album zukommen zu lassen. Nähert euch "Liaison De La Morte" peu a peu und ihr werdet nicht enttäuscht sein ...



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