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von tk

CELLADOR: Enter Deception   (Metal Blade Records)

Es gibt ihn noch, er ist Gott sei Dank noch nicht ausgestorben: Melodischer Speedmetal amerikanischer Prägung mit wohlgemeinter HELLOWEEN-Note fernab von kitschigem Orchestral-Bombast und peinlichem Kinderlieder-Gedudel. Metal Blade-Boss Brian Slagel hat mal wieder ein überaus glückliches Händchen bewiesen, als er diese fünf jungen, hochtalentierten Musiker unter Vertrag nahm. CELLADOR entfachen auf vorliegendem Achttracker Riffgewitter wie aus dem Bilderbuch, schütteln pfeilschnelle Gitarrenharmonieren aus dem Ärmel, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt, sämtliche europäischen Kapellen dieses Genres an die Wand zu spielen. Dabei sind die Jungspunde erst im Sommer 2004 gestartet und haben gerade mal das Demo "Leaving All Behind" veröffentlicht. Live konnte man u.a. als Supportact von THE BLACK DAHLIA MURDER, KREATOR und SONATA ARCTICA seine musikalischen Qualitäten einem breiten Publikum präsentieren. Die Songs auf "Enter Deception" werden in einer dermaßen atemberaubenden Geschwindigkeit heruntergespielt, dass man mit dem Rübeschütteln gar nicht hinterherkommt. Erfreulicherweise klingen die Speed-Maestros wesentlich rauer, kantiger und druckvoller als DRAGONFORCE und Konsorten. Sänger Michael Gremio mag man als Kiske/Sammet-Klon abstempeln, Tatsache ist und bleibt, dass der Junge sich mit maximaler Inbrunst und dem notwendigen Pathos durch die acht Hochgeschwindigkeitstracks trällert. Die Gitarrenfraktion ist sowieso über jeden Zweifel erhaben und harmoniert nahezu blind.
Egal, ob nun hochmelodisches Gefiedel ("Leaving All Behind", "Wakening") oder superschnell schrubbende Rhythmusparts ("Never Again", "Seen Through Time"), CELLADOR beherrschen ihr Fach aus dem Effeff und lassen in spieltechnischer Hinsicht nichts anbrennen. Nörgler werden wieder die mangelnde Eigenständigkeit der Band beanstanden; wenn aber auch diese Herrschaften ehrlich sind, dann müssten sie eingestehen, dass HELLOWEEN anno 2006 zu solchen Abrissbirnen gar nicht mehr fähig sind. Wie dem auch sei, CELLADOR ist mit ihrem Debüt die Überraschung des Jahres im Melodic-Speed-Sektor gelungen! Diese Platte macht auch nach dem x-ten Durchlauf noch Spaß und dürfte der Band den Weg in eine ganz große Zukunft ebnen.
Kontakt: www.cellador.com, www.metalblade.de

Tracklist:
1. A Sign Far Beyond
2. Leaving All Behind
3. Never Again
4. Forever Unbound
5. Seen Through Time
6. Wakening
7. Releasing The Shadow
8. No Chances Lost
 




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