(Rabazco)

Die Berliner Kaskaden mögen ja recht fleißige Zeitgenossen sein, schließlich ist das stilvoll betitelte "Dead Of Dawn" bereits das vierte Album im fünften Jahr. Vielleicht wäre es aber auch kein Fehler gewesen, hätte man sich ein bisschen mehr Zeit für das Songwriting gelassen, denn selten hat man Gothicrock öder und berechenbarer zelebriert als auf diesem Werk.
Der deutlich von The 69 Eyes inspirierte Opener "Call Of The Wild" kann zu Beginn trotz des sehr eindimensionalen Refrains ja noch einigermaßen überzeugen, und auch "From The Universe" und der Titelsong rocken dank einiger fieser Motörheadriffs verhältnismäßig ordentlich, ohne allerdings wirklich begeistern zu können. Verglichen mit dem, was danach kommt, sind die absoluten Highlights aber schon genannt, denn außer gähnender Langeweile und jeder Menge Gothickitsch hat die Scheibe ab Song Numero 4 "Wie auch immer" kompositorisch rein gar nichts mehr zu bieten. Und von den Texten ganz zu schweigen. Klischeetriefend bis zum Abwinken gibt's die komplette Vampir/Engel & Dämonen/Die Welt ist schlecht-Palette gepaart mit der üblichen unspektakulären Herzschmerz- und Todesromantik, vorgetragen in miserablem Englisch und nicht viel besserem Deutsch. Lyrische Kostprobe gefällig? "Wir waren doch eins, konnten uns nicht widerstehen, Lust und Leid, komm lass mich gehen, was geschah ist geschehen, wir wollten doch immer zueinander stehen ..." ("Wie auch immer") - schlimmer wird's nimmer, sag ich immer ...
Das nichtssagende Cover, geschätzte 10000 Rechtschreibfehler im Booklet, der megakonventionelle wie ausdruckslose Gesang von M.W. Wild und die holprige Produktion runden dieses Package dann auch perfekt ab, weswegen selbst dem eingefleischtesten Gothen zur Vorsicht geraten werden muss.
Bandkontakt: www.thecascades.de
Labelkontakt: www.rabazco.de

Tracklist:
1. Call Of The Wild
2. From The Universe
3. Dead Of Dawn
4. Wie auch immer
5. Engelland
6. Exile
7. Summer Love
8. Hell, Flight 711
9. Back To Live
10. On The Hallows Eve
11. Lust Of Pain

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