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von tk

BONFIRE: The Räuber   (LZ Records)

Die Ingolstädter Hardrock-Institution BONFIRE scheint ihre zweite Sturm- und Drangphase entdeckt zu haben. Anders lässt es sich nicht erklären, dass man sich mit dem aktuellen Werk an Schillers Epos "Die Räuber" herangewagt und die sprichwörtlich rockig-opereske Variante kreiert hat. Dass sich schon viele Rock- und Metalbands an derart klassischem Stoff vergangen haben, dürfte bekannt sein. Allerdings waren die Resultate nicht durchgängig "Hip Hip Hurray", um gleich mal einen Track des vorliegenden Albums zu zitieren. Von Februar bis Mitte Mai 2008 haben es BONFIRE sogar geschafft, unter der Leitung von Regisseur Pierre Walter Politz das Werk live auf die Ingolstädter Theaterbühne zu bringen. Für viele BONFIRE-Freunde dürfte der Mix aus deutsch- und englischsprachigen Lyrics etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber Schiller im Original kommt nun mal auf Deutsch am besten. "Bells Of Freedom" ist eine klassische BONFIRE-Hymne mit treibendem Riffing, eingängigen Hooks und hohem Bangfaktor. "Blut und Todt" sind nicht nur des Teufels Lohn, sondern auch genial groovende Rhythmen, die durch exzessive Gitarrenleads von Hans Ziller perfekt in Szene gesetzt werden. Die Band schafft erneut gekonnt den Spagat zwischen krachenden Rockern ("Lass die Toten schlafen"), halbakustischen Stücken ("Do You Still Love Me") und klassischen Rockballaden ("Love Don't Lie"). Dass Claus Lessmann & Co. angesichts ihrer über zwanzig Jahre währenden Bandgeschichte und mehr als sechs Millionen verkaufter Tonträger keinem mehr etwas beweisen müssen, ist klar wie Kloßbrühe. Sowohl das Songwriting als auch die Produktion sind erstklassig und werden jeden Anhänger anspruchsvoller Rockmusik zufrieden stellen. Wer sich diese Rockoper in voller Länge gönnen möchte, sollte sich allerdings vorher noch mal eindringlich mit Schillers Originalwerk auseinandersetzen. Ansonsten wird man sich mit mancherlei Zitaten überfordert fühlen. BONFIRE haben etwas Neues gewagt, was in der Bandhistorie sicherlich ein einmaliges Projekt bleiben wird, in seiner Umsetzung aber überzeugen kann. Wen die schon erwähnte visuelle Umsetzung auf bajuwarischen Theaterbühnen interessiert, dem ist die gleichnamige DVD zu empfehlen.
Kontakt: www.bonfire.de, LZ Records, PO Box 101050, D-85010 Ingolstadt

Tracklist:
1. The Räuber
2. Bells Of Freedom
3. Refugee Of Fate
4. The Oath
5. Blut und Todt
6. Love Don't Lie
7. Black Night
8. Hip Hip Hurray
9. Do You Still Love Me
10. Let Me Be Your Water
11. Lass die Toten schlafen
12. The Good Die Young
13. Time
14. Father's Return
Bonus Tracks:
15. Love Don't Lie (Acoustic Mix)
16. Do You Still Love Me (Acoustic Mix)
17. Hip Hip Hurray (German Version)




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