(querstand)

Andreas Böttcher, seines Zeichens Organist und der Saxophonist Mack Goldsbury dokumentieren auf der vorliegenden Scheibe ihre Zusammenarbeit. Und obwohl ich sonst erklärter Fan des Paarung Orgel/Saxophon bin, werde ich mit den konservierten Klängen nicht so recht warm. Mag es zum einen daran liegen, dass die gewählte Orgel aus der Stadtkirche Radeberg einen zu kraftlosen Sound produziert und so über große Strecken dem Saxophon nicht ebenbürtig ist, ist auf der anderen Seite festzustellen, dass jegliche Informationen, die der Musikfreund erwartet, schlicht und einfach fehlen. Weder über den musikalischen Werdegang der beiden Protagonisten noch über die Disposition der Orgel wird aufgeklärt. Dafür gib es Lyrik aus der Feder von Herrn Böttcher, die zur allgemeinen Verwirrung beiträgt. Mir ist es nicht recht, in die intime Welt seines Seelen- und/oder Liebeslebens hineingenommen zu werden, auch die Ode an die viel zu früh verstorbene Freundin (?) berührt mich eher unangenehm. Und diese Missstimmung vermag die Musik nicht auszugleichen. Sie steht nicht für sich selbst, sondern bezieht sich auf das Unerklärte. Insgesamt erinnert sie mehr an New-Age-Klänge als an lustvolles, geistreiches Zwiegespräch. Chance vertan, möchte ich ausrufen. Aber vielleicht hab ich's nur nicht erfühlt ...
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