www.Crossover-agm.de DIE BEINAHE SECHS: Fünf Stimmen für ein Halleluja
von *tf

DIE BEINAHE SECHS: Fünf Stimmen für ein Halleluja   (Gerth Medien)

Na gut, Jungs, so originell ist euer Bandname denn nun doch nicht. Da hat Helge Schneider mit den drei lustigen Zwei schon eine Latte höher aufgelegt, die man mit Die Beinahe Sechs nicht überspringen kann. Und da der Name auf den hinweisen soll, der immer mit dabei ist, nämlich kein geringerer als Jesus Christus, bleibt auch theologisch einiges im Unklaren. Dabei oder nicht, da sollte man sich schon entscheiden. Hier hilft hintersinniger Feingeist nicht viel weiter und ist auch ziemlich verschenkt, da man diese Art Scherze ohnehin nur im kirchlichen Milieu versteht. Also, wie bereits vermutet, handelt es sich bei der Truppe, die sich nun auch CD-technisch ins Licht der interessierten Öffentlichkeit drängt, um fünf junge Stimmakrobaten. Die vorliegende ist also auch ihre Debütscheibe, gleich mit Verlag und Vertrieb und allem drum und dran. Der Herren-a-cappella-Gesang scheint deutlich im Kommen zu sein, auch einige Jahre nach den Prinzen (von den Flying Picketts mal ganz abgesehen). Stimmlich gibt's im Großen und Ganzen nichts zu meckern, wobei allerdings gerade der Titel "Einziger Gott" vom Lob ausgenommen werden muss. Rhythmischer Sprechgesang in heutigem Deutsch - das hat vor über einem Jahrdutzend schon die damals angesagte Gruppe Reim-G-Beat (nur wesentlich besser) hinbekommen. Auch die Gesangbuchbearbeitungen beeindrucken mich nicht. Hier wird nichts Neues aufgezeigt - keine Facette, keine Einsicht, keine Überraschung wird zu Tage gefördert. Auch die sicher lustig gemeinte Episode aus Johann Sebastian Bachs Familienleben wirkt leicht verstaubt bis antiquiert. Insgesamt kommt mir die Produktion etwas zu pädagogisch wertvoll daher. Wo anders als im Religionsunterricht soll man die CD nun am Besten verwenden? Im kirchlichen Kulturprogramm? Hier verstünde man vielleicht am ehesten, was die Herren mit "Nachdenkenswertes - meist humoristisch-sarkastisch verpackt - durchs Hintertürchen" meinen. Live - so kann ich mir vorstellen - ist das Quintett mit Fliege und Melone sicher eine tolle Sache. Möglicherweise ist die Platte nicht das geeignete Medium für die Fünfeinhalb, da hier auch jeder noch so kleine stimmliche Schnitzer erbarmungslos aus dem Lautsprecher kommt. Und derer gibt's einige, da kann auch der reichlich eingesetzte Hall nicht alles kaschieren. Ein durchaus akzeptables Debüt, dem allerdings auch noch viel Arbeit prophezeit werden kann.
Kontakt: www.diebeinahesechs.de, www.gerth.de

Tracklist:
1. My Lord What A Morning
2. Boureé aus der Lautensuite/Wenn Christen musizieren
3. If We Ever
4. So viel
5. Einziger Gott
6. Jesu meine Freude
7. Above All
8. What A Friend We Have In Jesus
9. The Wedding Day
10. Locus iste
11. Missionar
12. Also hat Gott die Welt geliebt
13. Better Than Life
14. Du sagst ja
15. This Little Light Of Mine
16. Ich kann nicht schweigen







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