BASEMENT 3: Fuzzyland von ta (Merrymolemusic)
Mannomann, für "Fuzzyland" habe ich eine Menge Zeit gebraucht. Ob das subjektiv und außermusikalsch meiner Unzulänglichkeit oder objektiv "Fuzzyland" aufgrund einer innermusikalischen, konsumerschwerenden Komponente zuzuschreiben ist, sei an dieser Stelle nicht erörtert. Fakt ist, dass Songwriter und Multiinstrumentalist Kenny XY oder aber XY Kenny, besser schließlich einfach nur "Kenny", nach dem bereits gutklassigen Vorgänger "Rising" und dessen Avantgardefunkrockrapreggaecrossovermix mit "Fuzzyland" ein durchweg ganz, ganz hervorragendes, tiefes, berauschendes Werk kopfgeboren ist. Hervorragend nicht primär aufgrund seiner musikalisch-stilistischen Vielfalt, sondern einfach wegen zehn wunderbarer Songs, die sich neunundvierzig Minuten lang gegenseitig ablösen. Im eindeutigen Gegensatz zu "Rising" wurde diesmal der Fokus vollständig von treibenden, rockigen Nummern mit verzerrten Gitarren und harten Drums hinweggelenkt, stattdessen überrascht "Fuzzyland" mit einer reduzierteren, ruhigen, beinahe balladesken Ausrichtung. Die Fülle der beteiligten Musiker ist nichtsdestotrotz beeindruckend geblieben, auch weiterhin geben sich allerlei Bläser, Streicher, Schlagwerker, eine Sängerin (Heather Courtney), diverse andere Sänger und Kenny selbst (lead voc, guit, bass) die Klinke in die Hand, um ein wenig unkonservativ zu musizieren. Das Resultat besticht besonders mit amtlichen, wenngleich im Vergleich zum Vorgänger rarer gesäten Grooves, schönen, wenngleich nicht sofort anschmiegsamen Melodien, superlockeren und gar nicht auf cool getrimmten, wenngleich in der Minderzahl stehenden, Rap-Parts, Gitarren, welche, wären sie Gesang, wohl geflüstert werden müssten, und gekonnt eingefügten Saxophönchen bzw. Trompeten, die das funky Feeling von "Rising" noch ein wenig aufrechterhalten.
|