(Salmus Producoes)

Brasiliens schwermetallische Musikindustrie produziert unaufhörlich einen Kracher nach dem nächsten. Und da das Produkt in Form eines Live-Mitschnittes um einiges kostengünstiger ausfällt als eine aufwendige Studioproduktion, können auch Arcanjo - wie schon Soul Factor - ihr Debut als livehaftige Konserve unters metalhungrige Volk werfen. Der Fünfer aus der Hauptstadt Brasilia fabriziert auf "Torment Alive" klassischen, riffbetonten Thrash mit Metalcore-Einflüssen. Musikalisch dürften Sepultura (klar!) und Living Sacrifice Pate gestanden haben. Von letzteren covert man denn auch "Reject" vom "Reborn"-Album. Der Sound ist auch hier überaus erfreulich druckvoll und klar ausgefallen, die Live-Atmosphäre wird gut eingefangen.
Marcelo brüllt teilweise recht barbarisch ins Mikro, was aber angesichts der metallischen Lavaströme, die da aus die Boxen quellen, gut zum Gesamteindruck passt. "Desert" ist ein echter Thrash-Knaller, gespickt mit jeder Menge bangertauglichen Riffs der Herren Seyr und Alan, "Blindly" ein Mid-Tempo-Stampfer, der wiederum mit einer gnadenlos guten Gitarrenarbeit ausgestattet ist. Der Rest der Songs weicht keinen Millimeter vom eingeschlagenen Kurs ab; es werden tonnenweise Riffs ins bangende Volk geschleudert, versehen mit glühenden Gitarrensoli, garantiert frei von weichspülendem, hintergründigen Keyboardgeklimper. Die Lyrics enthalten sowohl klaren missionarischen Charakter "Hey, pay attention, believe there's salvation" bis hin zu persönlichen Gebeten "Thanks Father for freeing me, following you, it will be my foundness." Thrash-Fans sollten sich dieses Scheibchen in jedem Fall besorgen, denn hier ist eine Band am Start, die Thrash Metal lebt und das auch live umzusetzen weiß. Klasse!
Gibt's bei der Stephans-Buchhandlung (www.stephans-buchhandlung.de); Bandkontakt: www.arcanjoband.cjb.net
 

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