(Ruuf Records)

Lange hat man nichts von den Schwaben gehört, sowohl live als auf Platte als bei CrossOver. Nachdem die letzte Kritik aus meiner Feder die Chefetage ihrer vormaligen Plattenfirma so verärgerte, dass uns seitdem keine Tonträger mehr zugeschickt wurden (das blieb so bis zum Konkurs ebendieser Firma), war ich umso erstaunter, eine neue Platte von Ararat auf meinem Rezensionsstapel zu erblicken. Und diesmal gefällt mir das Ergebnis um Längen besser als das Werk der Schwaben noch vor Jahren. Ja, man hat sich musikalisch weiterentwickelt, die Songs klingen nicht nur professioneller, sondern sind auch nahe am Puls der Zeit. Und das gilt für Musik wie für Text. Sängerin Bia Poppke hat die stimmlichen Zügel abgelegt und glänzt mit einer sehr differenzierten und dabei doch kräftigen und direkten Umsetzung der Lyrics, die den bisweilen etwas kitschigen Schwulst der Vergangenheit weit hinter sich gelassen haben und treffsicher Situationen, Menschen und Gott porträtieren. Da ist nichts aufgesetzt, sondern unmissverständlich und einfach und dennoch in einer interessanten, bildreichen Sprache abgefasst. Musikalisch geht's kräftiger zur Sache, ohne Zwischentöne auszulassen. Da wird kompromisslos gerockt, die Basis zwischen flächiger Gitarre und rundem Keyboardsound wechselnd. Schön zu hören, dass es auch kleine Gimmicks zu entdecken gibt: mikrotonale Strukturen, die sich durch einige der Songs fast unmerklich durchziehen und ihnen dabei einen unauffälligen wie nicht zu überhörenden Groove geben. Das ist bisweilen schon raffiniert zu nennen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass Ararat die längere Pause so gut getan hat, dass sie fast nicht wieder zu erkennen sind. Wunder gibt es immer wieder ...
Kontakt: www.bandararat.de, www.ruuf-records.com

Tracklist:
1. Nicht das Ende
2. Tanzen
3. Sicher
4. Durch und durch
5. Du wirst mir fehlen
6. Steh mir bei
7. Ich bin ein Sieger
8. Komm her
9. Ist dir denn eigentlich klar
10. Alles ist aus Gold
11. Abendlied
 

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