Journal der Jugendkulturen #4 von *tf anno 2001
Vielfältigkeit ist wie
immer das Markenzeichen des Journals, welches sich in der vorliegenden
Ausgabe so unterschiedlichen Phänomenen wie dem des Rollenspiels,
dem deutschen HipHop und dem Social Beat zuwendet. Auch wenn mir der Begriff
des Rollenspielers bisher nichts gesagt hat, jetzt bin ich informiert über
Antriebe, die Menschen dazu bringt, durch fremde Rollen mehr über
ihr eigenes Selbst zu erfahren. Weiterführende Internetadressen erlauben
es dem Interessierten, tiefer in die Materie einzudringen und sich ggf.
den Spielern anzuschließen. Der in recht wissenschaftlichem Duktus
gehaltene Artikel über Slam Poetry zeigt Wechselwirkungen zwischen
kulturellen und subkulturellen Kontexten auf und stellt einige Protagonisten
des Genres vor. Mehr Interesse brachte ich für den Beitrag über
den deutschen HipHop mit und wurde nicht enttäuscht. Warum in diesem
Bereich der Underground relativ autark funktioniert und wie dies in den
Strategien der Majors berücksichtigt werden muss und wird ist lehrreich
dargelegt. Etwas flach dagegen das Interview mit 3p-Chef Pelham, was vor
allem den Pelham-Statemants geschuldet ist. Reggae im kühlen Deutschland?
Jawoll. Der Artikel über Dancehall in deutschen Großstädten,
ebenso wie der HipHop-Beitrag attraktiv bebildert stellt einige Aktivitäten
der Szene vor. Fremdartiger das Interview mit zwei venezolanischen Punks,
derzeitig in Berlin lebend. Sachen gibt’s ... und dazu so schön weit
weg ... sehr exotisch. Der Zooblick bleibt auch im Nachhinein.
Journal der Jugendkulturen #4, vierteljährlicher Erscheinungsturnus, 15 DM, erhältlich beim Archiv der Jugendkulturen, Fidicinstr. 3, 10965 Berlin, Tel. 030-6942934, www.jugendkulturen.de
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