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Christel Weber: Mose und die Mütter Courage. Bibeltheater - Theater im Gottesdienst
von Pierre Schüßler anno 2006

Das Buch enthält 11 Stücke für Gottesdienste zu den verschiedensten Anlässen. Die Palette reicht dabei von Advents- und Weihnachtsstücken über Stücke zum Erntedankfest bis hin zu einem Stück zum Frauentag. Eine tabellarische Übersicht über die enthaltenen Stücke (mit Anlass, Einsatzmöglichkeit, Biblischer Grundlage, Inhaltsangabe und benötigter Zeit) erleichtert das gezielte Suchen. Es handelt sich also um ein Buch für den praktischen Gebrauch. Dementsprechend schmal ist die theoretische Einführung.
Dafür sind jedem Stück eine kurze Einleitung und ein Abriss der Entstehungsgeschichte vorangestellt. Die Dauer der Stücke reicht von 15 - 50 Minuten (mit Liedern), die Anzahl der spielenden Personen von 2 bis 15. Die Spielenden sind meistens Jugendliche bzw. Erwachsene - allerdings müssen in den meisten Stücken einige Rollen mit Kindern besetzt werden.
Ich stelle das Stück "Engeln begegnen" (Anlass: Familiengottesdienst vor den Sommerferien / für 7 Personen und eine Erzählerin bzw. einen Erzähler / Dauer 15 Minuten / Biblische Grundlage 1. Mose 18, 1-15) exemplarisch vor.
Grundlegung für das Stück sind einige Gedanken zum "Fremdsein" im allgemeinen und zum (möglichen) "Fremdsein" auch in Kirchengemeinden: "'Auch Schwestern und Brüder in Christus' können sich fremd bleiben. Aber sie bleiben Geschwister - verbunden durch (nichts als) Gott!" (S. 103) Dieser Gedanke gipfelt in dem Motiv "Im Fremden begegnet uns (potentiell) Gott!". Dann folgt ein kurzer Einblick in die Entstehungs- und Aufführungssituation des Stückes - gefolgt von einer Checkliste zu den benötigten Requisiten.
Das Stück selbst gliedert sich in 3 Szenen, die von liturgischen Stücken unterbrochen werden.
In der 1. Szene unterhalten sich Ingeborg und Peter über ihren bevorstehenden Urlaub in Kenia und geraten dabei in immer größere Ängste (z.B. vor Diebstahl, Aids etc.). Allerdings wirken viele dieser Aussagen etwas plakativ. Dann folgt ein Kyriegebet des Pfarrers / der Pfarrerin, Ingeborgs und Peters, welches die gespielten Ängste aufnimmt.
In der zweiten Szene wechselt die Handlung zu Abrahams und Sarahs Begegnung mit den drei Fremden (1. Mose 18). Diese Szene nimmt dann die Erzählerin / der Erzähler auf und leitet zu einem Dankgebet von Ingeborg und Peter über.
In der 3. Szene wird die biblische Geschichte weitergespielt (Abraham und Sarah wird ein Kind verheißen).
Für mich ist eine Schwäche des Stückes die Unverbundenheit von heutiger und biblischer Ebene. Die Szenen sind durch liturgische Überleitungen verbunden - aber die Zusammenhänge scheinen nicht im Stück auf. Insgesamt bietet das Stück jedoch (wie auch die anderen Stücke dieses Buches) gute Anregungen für die Gestaltung der eigenen Gottesdienstarbeit. Den Stücken ist die Entstehung in einer konkreten Situation anzumerken. Das macht sie gut adaptierbar für den Einsatz in der eigenen Praxis.
Am besten kaufen - lesen - ausprobieren - umändern - Gottesdienst feiern.

Christel Weber: Mose und die Mütter Courage. Bibeltheater - Theater im Gottesdienst. Düsseldorf: Patmos Verlag 2005. 156 Seiten. ISBN 3-491-70390-5. 14,90 Euro
 






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