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Rolf D. Sabel: Agrippinas Tod
von mh anno 2004

Rolf D. Sabel: Agrippinas Tod

Die geschichtlichen Zusammenhänge und den Beginn des Christentums können Leser besser verstehen, wenn die Daten und Fakten in Form eines Romans dargereicht werden. "Agrippinas Tod" ist so ein historischer Roman. Der Autor erklärt die Beziehung des Lucius Domitius Ahenobarbus, genannt Nero, zu seiner Mutter Agrippina der Jüngeren, die prägend für die damalige Zeit war. Schon während der Schwangerschaft mit ihrem Sohn wird ihr geweissagt, dass ihr zukünftiger Sohn ihr Mörder sein wird. Als Agrippina sich von ihrem ersten Schrecken erholte, soll sie trotzig ausgerufen haben: "Soll er mich töten, solange er nur Kaiser wird!" Genau diese Art ist es, die Nero dazu bringt seine alles bestimmende Mutter zu hassen und schließlich zu töten. Geschichte erwacht zum Leben, wird in Gedanken zur Gegenwart.

Der Autor:
Rolf D. Sabel wurde 1949 geboren. Er unterrichtet Latein, Geschichte und Recht an einem Kölner Gymnasium. "Agrippinas Tod" ist nach "Agrippinas Geheimnis" (2003) und "Senecas Truhe" (2000) sein dritter historischer Roman.

Inhalt:
Colonia Claudia Ara Agrippensium (Köln) im Jahr 58 n.Chr.: Eine Serie von Mordfällen, der selbst hohe Würdenträger zum Opfer fallen, erschüttert die beschauliche Stadt am Rhein. Sämtliche Opfer gehören zum Vertrautenkreis der Agrippina, der Mutter Neros. Sie kämpft im fernen Rom um ihre Machtposition, denn der junge Kaiser Nero entzieht sich zunehmend ihrem Einfluss. Der Tribun Marcus Valerius Aviola wird nach Rom gerufen und erhält den Auftrag, die Mordserie aufzuklären. Dabei untersteht er seinem alten Gegenspieler Tullius Torquatus Niger. Doch der Auftrag birgt tödliche Gefahren ...
Der Autor beschreibt mit viel Liebe und Sachverstand zu Details den Alltag im damaligen Köln, weitab vom Wirkungskreis der Gründerin Agrippina. Der Leser ist von der ersten Seite an ins Geschehen gebannt. Wie in einem gut geschriebenen Kriminalroman zittert und bangt er mit dem Helden, überlegt und spekuliert, wer hinter den Mordanschlägen stecken könnte.

Fazit:
Das Buch ist für junge und erfahrene Leser interessant. Aber Lesern, die einen guten Bezug zu Köln und Italien haben oder herstellen wollen, ist diese Lektüre besonders ans Herz gelegt. Es erklärt, warum auch in heutiger Zeit zwischen den Rheinländern und Italienern eine besonders herzliche und natürliche Kommunikation besteht. Für beide Bevölkerungsgruppen ist die jeweils andere Umgebung quasi seit Urzeiten vertraut, heimisch, unter Umständen sogar verwurzelt.

Rolf D. Sabel: Agrippinas Tod. Ein Kriminalroman aus dem römischen Köln. Brockhaus-Verlag, 351 Seiten, ISBN 3-417-24881-7, 15,90 Euro






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