Clemens Prokop: Mozart, der Spieler. Die Geschichte eines schnellen Lebens von tk anno 2006
Wer beim Namen Mozart ausschließlich an Salzburger Confiserie-Kunst oder gerade eben noch an den Sänger einer deutschen S/M-Gothicrockband denkt, hat definitiv falsch gedacht. Denn das Wunderkind und Arbeitstier Johannes Chrysostomos Wolfgangus Theophilus Mozart dürfte weitaus größere Spuren in der europäischen Kultur hinterlassen haben, schließlich feiert der Genius unter den klassischen Komponisten in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat der Musikkritiker und Feuilletonist Clemens Prokop ein interessantes Portrait des Menschen und Komponisten Mozart aufgezeichnet, welches im vorliegenden Werk bunt und lebhaft verewigt wurde. Allerdings wird man von der vielfarbigen und reichhaltigen Bebilderung förmlich erschlagen, so dass es vorprogrammiert ist, schon nach wenigen Seiten aus dem laufenden Text auszusteigen und sich mit Lupe bewaffnet auf seltsame Notenketten, Kupferstiche oder aber Liebesbriefe des Genies an seine Frau Constanze zu stürzen. Da mittlerweile sogar schon die Kulturredaktionen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vor immer mehr gefälschten Mozart-Biographien warnen (wen wundert's im Mozartjahr 2006!), bedarf es natürlich einer genauen Prüfung, aus welchen Quellen der jeweilige Autor schöpft. Im Falle Herrn Prokops scheint es sich beim ersten Blick ins Literaturverzeichnis aber ausnahmslos um seriöse Quellen zu handeln.
Clemens Prokop: Mozart, der Spieler. Die Geschichte eines schnellen Lebens. Kassel et al: Bärenreiter 2006. 152 Seiten, kartoniert, durchgehend vierfarbig mit Abbildungen, ISBN 3-7618-1816-5, EUR 12,95.
|