Gertrud Busch hat in ihrem gleichnamigen Buch eine Tagebuchaufzeichnung eines Pfarrers aus dem Erzgebirge bearbeitet, welches hier als Hörbuch vorliegt. Der Hörspielautor Hanno Herzler hat sich der Vorlage angenommen und eine relativ aufwendige Hörspielproduktion kreiert. Die Dialoge sind ebenso gut gesprochen wie der Part des Erzählers, so dass man sich mit in die Geschichte einbezogen fühlt. Die dramatische Umsetzung und Instrumentierung hat bei einem Hörspiel ja schon fast höhere Priorität als beim Film, da der visuelle Aspekt eben wegfällt bzw. durch das geistige Auge des Hörers ersetzt werden muss. Dieses funktioniert hier vorzüglich, was ich als Hörbuchunerprobter jedenfalls so empfunden habe. Normalerweise halte ich es eher mit dem Lesen eines Buches, empfand diese CD aber als willkommene Abwechslung und gelungene Umsetzung. Man fühlte sich doch ziemlich in das Mittelalter versetzt, was die aufkommende Atmosphäre betrifft. Noch kurz zur Geschichte:
Der Pfarrer Wolfgang Uhle erschlägt in Notwehr einen Dorfrichter und wird daraufhin zum Geächteten für viele Jahre. Er muss alles verlassen, nicht zuletzt seine große Liebe, der ebenso eine Geschichte vorausgeht. Doch bei seiner Rückkehr als Pestpfarrer in Annaberg begegnen sie sich wieder ...

Hanno Herzler: Der Pestpfarrer von Annaberg. Hörbuch. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2006. www.eva-leipzig.de. ISBN 978-3-374-02359-2

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