Wir schreiben das Jahr 1980, in England entwickelte sich die New Wave of British Heavy Metal (u.a. Saxon, Maiden, Motörhead, Judas Priest), eine Jugendkultur, die die ganze Welt eroberte. Auch in Deutschland begeisterte sie viele, darunter den achtzehnjährigen Chris Boltendahl aus Gladbeck und die Geschichte von Grave Digger begann.
Das dreiköpfige Autorenteam hat sich viel Mühe gegeben die Geschichte von Grave Digger und allgemein der frühen deutschen Metalszene einzufangen, interessant zu erfahren, mit welchen bescheidenen Mitteln so manche heutzutage bekannten Metalband anfing. Chris Boltendahl, Sänger, begann ursprünglich als Bassist, erzählt auf spannende und eindrucksvolle Art und Weise den Werdegang der Band mit all ihren Höhen und Tiefen, Erfolgen und Rückschlägen und die trotzdem ihren Überzeugungen immer treu geblieben sind, dies alles immer mit einer leichten Prise Ironie gewürzt, ich habe irgendwann aufgehört das Wort Metalgötter zu zählen. Hinzu kommen noch allerlei Archivmaterial (alte Kritiken, die ersten Bandphotos, ein Brüller). Einen Kritikpunkt habe ich nur bezüglich diverser Saufberichte, weiß bis heute nicht, warum das als Selbstverständlichkeit ja fast als Bedingung zählt, daß man als Metalfan Unmengen von Alk vernichten muß und ich rede hier nicht vom Alkoholgenuß sondern eher vom Mißbrauch, obwohl sich Chris Boltendahl heutzutage von Spirituosen fernhält, fordert doch irgendwann Tribut.
Jedenfalls eine entwaffnende ehrliche Biographie von einer Band, die sich ihren Erfolg wirklich hart erkämpft hat.

Chris Boltendahl/Holger Koch/Andreas Schöwe: Grave Digger - Die ultimative Biografie. ISBN 3-85445-217-9. 19,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel oder bei www.hannibal-verlag.de
 

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