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Thomas Bauer: 2500 Kilometer zu Fuß durch Europa: Auf Jakobswegen vom Bodensee zum "Ende der Welt"
von Kat anno 2006

Thomas Bauer: 2500 Kilometer zu Fuß durch Europa: Auf Jakobswegen vom Bodensee zum 'Ende der Welt'

2500 Kilometer zu Fuß? "Das ist ja total verrückt!", werden sicherlich viele denken. Es gibt doch Autos und Züge und Co! Also warum denn nur laufen? Diese Frage habe ich mir auf jeden Fall auch ganz besorgt gestellt, bevor ich das Buch in die Hand nahm und angefangen habe zu lesen.
Doch schon bei der ersten Seite merkt man, mit wie viel Begeisterung und Power der Autor, also Thomas Bauer, von seinem langen Fußmarsch vom Bodensee bis an die Westküste Spaniens berichtet. Und mit ein paar weiteren gelesenen Seiten lässt man sich ganz schnell von seiner Euphorie anstecken.
Der Autor fängt mit seiner Geschichte bzw. Wanderung in Konstanz an. Sein Weg führt ihn durch die gesamte Schweiz nach Frankreich. Dort lernt er viele andere Pilger kennen, mit welchen er sich mehr oder weniger anfreundet und teilweise seinen Weg gemeinsam mit ihnen zurücklegt.
Die Geschichte ist ein stetiges Kommen und Gehen, nie verharrt man lange auf einer Stelle, und ist man einmal an einem Ort angekommen, ist der nächste bereits im Blickfeld und schon ist man wieder weg. Und so dauert es gar nicht lange, bis man zusammen mit dem Pilger in Galizien (Spanien) in der berühmten Pilgerstadt Santiago de Compostela angekommen ist.
Thomas Bauer hat das Talent, mit einer sehr simplen und lockeren Schreibweise spannend und fesselnd seine Geschichte zu erzählen. Dabei beschreibt er die Landschaften, die er bei seiner Wanderung zu Gesicht bekommt, so malerisch, dass man sich als Leser ganz schnell in die Umgebung einfinden kann. Außerdem helfen kleine Fotos sowie Landkarten, sich beim Lesen die Reise des Wanderers auszumalen.
Doch nicht nur die detaillierten Landschaftsbeschreibungen machen das Buch so schön, sondern ebenso die kleinen philosophischen Ergüsse, die humorvolle Weise, von Begegnungen mit anderen Pilgern zu erzählen, und die interessanten Legenden, welche dem Autor bestimmt auf seiner Wanderung auf den Jakobsweg sozusagen zugeflogen sind. Dies alles bedeutet für den Leser, dass er zwar einerseits zum Nachdenken angeregt wird, aber andererseits sich auch entspannt zurücklegen und einfach nur der Geschichte des Pilgers folgen kann.
Das Buch ist also alles in allem einerseits eine extrem angenehme Leselektüre, andererseits aber vielleicht auch die Tür zu einer eigens gewagten Wanderung auf dem Jakobsweg mit der Hoffnung, aus dem Alltagstrott zu kommen und einfach mal etwas die Richtung zu ändern ...
Also ab zum Ende der Welt!

Thomas Bauer: 2500 Kilometer zu Fuß durch Europa: Auf Jakobswegen vom Bodensee zum "Ende der Welt". Schweinfurt: Wiesenburg Verlag 2006. ISBN 3-937101-86-1; 15,60 Euro. www.wiesenburgverlag.de






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