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Musikmagazine und Underground-Fanzines über die Musikzeitschrift CrossOver:
Crossover - die Musikzeitschrift für Mitteldeutschland
Unter Mitteldeutschland
dürfen wir die neuen Bundesländer verstehen. Die sich selbst
als offen bezeichnende Zeitschrift wird diesem Anspruch tatsächlich
gerecht - obwohl das CrossOver vom Landesjugendpfarramt, Referat Jugendmusik
- Evangelische Jugend in Sachsen herausgegeben wird sind einige der Mitarbeiter
Freunde vom Heavy Metal. Interessant ist hier die Serie haarus longus satanas?
die sich fair mit der Szene und sensationsgeilen, reißerischen Publikationen
gegen Metal und Rock Musik generell auseinandersetzt. Mit Berichten über
lokale Bands und Veranstaltungen ist die Zeitschrift für Szene Insider
in den östlichen Bundesländern ein guter Tip. So findet sich
beispielsweise ein Liste aller musikalischen Weiterbildungs-veranstaltungen
kirchlicher Träger. Neben härteren Stilen werden auch Jazz, Rock,
Pop und weitere Musikrichtungen im Heft behandelt. Und jetzt der Clou:
die Werk kostet nix - noch nicht einmal das Porto muß der Leser übernehmen
und das bei einer Auflage von immerhin 3.000 Stück und einer vierteljährlichen
Erscheinungsweise. Da die Artikel gut geschrieben wurden, hat man somit
nicht das recht sich über das sparsame Layout und nur eine handvoll
CD-Besprechungen zu beschweren.
Soundbase
CrossOver #3/99
Zuerst dachte ich ja, das
wäre das Begleitheft zum katholischen Kirchentag, aber weit gefehlt,
es war "nur" die neue CrossOver Ausgabe. Von der Aufmachung
sieht es aber nun mal nicht gerade wie ein durchschnittliches Metal
Fanzine aus, und eigentlich ist es das auch nicht. Es gibt zwar auch die
üblichen Reviews, aber hauptsächlich widmet sich dieses professionell
produzierte Heft dem Musikmachen und allem was dazugehört, und dabei
wird eben nicht auf Stilrichtungen geachtet. Die Inhalte werden meist in
langen Artikeln behandelt, wer also lesefaul ist und auf Bilder hofft sollte
aufpassen. Wer jetzt abgeschreckt ist, dem sei nur ein Zauberwort gesagt:
Kostenlos!
Datura
CrossOver Nr. 1/99
Es gibt jede Menge Fanzines,
die dem Teufel den Arsch küssen, warum also nicht mal anders herum
- wir sind schließlich selbst denkende erwachsene Menschen. Herausgeber
ist die evangelische Jugend Sachsens. Nun muss aber keiner Angst haben,
mit dem Kreuz im Arsch bekehrt zu werden, denn es geht nicht um Glaubensbekenntnisse,
sondern um Musik ohne religiöse Werte. Bands wie “Travel Agency”,
die Liedermacher Reiprich und Pötsch (Kennt die einer!? A.d.R.) und
die DDR Blues Legende Cäsar Peter Gläser (Renft) kommen zu Wort.
“Haarus longus satanas” geht in die fünfte Runde, die beste Kolumne,
die ich je gelesen habe. Hier geht es um die Geschichte des Metals, Akzeptanz
und Anfeindung. Metal – Kritiker und dumm dreiste Feinde der Szene werden
sachlich, aber gnadenlos auseinander genommen. Zum kultigen Preis von nüscht
– kein Geld – solltet ihr es ruhig mal antesten.
Fatal Unterground
Crossover (#2/99)
Schon eine Weile geistert
das Crossover durch den Fanzine Dschungel und schon die inhaltlichen Schlagworte
auf dem Cover geben an, wo hier der Hase langläuft: christlich-offen-engagiert.
Als Band mit ausschließlich weltlichem Anspruch hat man hier keine
Chance auf publikumstaugliche Vorstellung. Dafür wäre dieser
Rahmen durchaus zu eng gesteckt. Dies soll der Vorstellung dieses Heftes
hier jedoch nicht zum Nachteil gereichen, hat es doch weitaus mehr zu bieten.
Da wäre zum einen die Rubrik „Werben oder Erben“, die sich sachdienlich
und kompetent seit diversen Ausgaben um alles leidige, was sich um und
mit einer Band außerhalb der Musik bewegt, beschäftigt. In dieser
Ausgabe beschäftigt Mann/Frau sich mit der GbR Gründung und Führung
(das Finanzamt läßt grüßen und geht leider auch an
den meisten Musikern nicht mit geschlossenen Augen vorbei). Weiterhin gibt
es eine dicke Fanzinedoppelseite und eine Fortsetzung der „Haarus longus
satanas teil VI“ Reihe, in der ausführlich über diverse Publikationen
zum Thema Rockmusik und Satanismus zerpflückt und meistens gleich
ad absurdum geführt werden. Beides verfaßt vom dem für
die härtere Fraktion zuständige Roland Ludwig, der es übrigens
schafft, die manchmal etwas zurückhaltende Schreibweise (manche würden
den Hammer fallen lassen und es schlicht und einfach verklemmt nennen)
der meisten Schreiberlinge auf fundierte Art und Weise aufzuheitern, ohne
jedoch seinen Background (s.oben unter Anspruch von Crossover) verleugnen
zu können/zu wollen. Weiterhin gibt es auch noch eine Handvoll Rezensionen
und eine Labelvorstellung. Alles in allem macht das Crossover den Eindruck
eines Diskussionsforum und Vernetzungsstelle zur Informationsübermittlung
für Musiker. Sieht man einigen (blauäugigen) Interviews einmal
ab, bleibt immer noch ein interessanter Rest, der das A4 Heft mit dem äußerst
übersichtlichen, aber etwas karg ausgefallenen Layout absolut lesenswert
macht. Die 32 Seiten gibt es kostenlos.
G.U.C.
CROSSOVER 4/97
Wie ihr an dem Erscheinungsdatum
erkennen könnt, ist die uns vorliegende Ausgabe des Musikmagazins
CROSSOVER nicht mehr ganz taufrisch. Das macht jedoch gar nichts, da es
das Heft allemal verdient, von uns vorgestellt zu werden. Die Ausrichtung
des CROSSOVER ist zum einen ziemlich regional (Südostdeutschland),
zum anderen sehr religiös geprägt, was die Angelegenheit sehr
spannend macht. Musikalisch dreht sich das Mag um diverse Stile, wodurch
der Titel doppelt Sinn ergibt. Interessant ist die ganze Angelegenheit
allein aus dem Grund, daß man über viele der gefeaturten Bands
sonst nirgendwo etwas lesen kann, was sicherlich nicht zuletzt an dem christlichen
Anspruch liegt, da sich diese Szene leider oftmals etwas verschanzt oder
auch geflissentlich ignoriert wird, was ich beides nicht nachvollziehen
kann. Leser, die sich selbst als open-minded bezeichnen würden, sollten
einfach mal an folgende Adresse schreiben...
Lärmbelästigung
© by CrossOver
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