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Rockig, ergreifend und banal: 8. Döbelner Songfestival 1999    20.03.1999    Döbeln, St. Jacobi
von Hildrum Becker

Schon zum achten Mal fand am Sonnabend, dem 20. März 1999, das Döbelner Songfestival statt. Ab 18 Uhr wurden in der Jacobikirche von mehreren Liedermachern und Bands Songs geboten. Die Bandbreite der Lieder reichte dabei von schlicht und ergreifend über rockig bis erschreckend banal.
Anders als sonst üblich kam hier das Beste gleich zu Beginn: Die Döbelner Band sweet chariot eröffnete das Songfestival mit sanften Latino-Rhythmen. Mit einem groovenden Arrangement nahmen sie sich des textlich schlichten, aber ergreifenden Kirchenliedes „Hilf Herr meines Lebens“ an und setzten den Ungarischen Tanz von Brahms neu in Szene. Bei jedem Titel stand bei den sweet chariots der Spaß am Musikmachen im Vordergrund.
Was Kai Schmerschneider aus Dresden, Gitarre und Gesang, ablieferte, war erschreckend nichtssagend. Songs, die sich mit dem Thema „Was soll ich in dein Poesiealbum schreiben?“ befassen, gehören ganz klar der Rubrik „Lieder, die die Welt nicht braucht“ an.
Die Akteure der Döbelner Band Intermezzo meldeten sich zwischen ihren Songs auch mit persönlichen Bekenntnissen zu ihrem Glauben zu Wort. „Wer kennt das nicht: Ärger in der Schule oder mit dem Chef, der Tag ist gelaufen. Aber ich weiß, Gott ist ja da.“ Solche gedankenlose Verflachung von Glaubensfragen mußte all diejenigen vergraulen, die es sich damit nicht ganz so einfach machen.
Akzent aus Großwaltersdorf forderten das Publikum auf, sich zu erheben und mitzumachen. Und dieses ließ sich nicht lange bitten und klatschte mit bei der rockigen Musik.
Lieder mit Kopf und Gefühl waren am Schluß von dem Bei-Berliner Liedermacher Michael Günther zu hören.
Nach über drei Stunden Programm konnte sich danach das vorwiegend junge Publikum noch zusammensetzen, um bei Tee und Broten zu klönen. Auch CDs von den Bands wurden verkauft.

(Diesen Artikel stellte uns freundlicherweise die Döbelner Allgemeine zur Verfügung.)
 






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