www.Crossover-agm.de   Der Saint Francis de Sales Gospel Choir auf Europatournee

von Markus Guffler

MUSIKER ALLER KLÄNGE VEREINIGT EUCH ...

Rückblick auf das Schülertreffen im Dezember 1996

Seine Gefühle musikalisch ausdrücken, die alltäglichen Umwelteinflüsse widerspiegeln, seinen Atem hören, Texte und Musik in sich aufnehmen, Irish Folkrock hören und nach Herzenslust tanzen, Taizegesänge und Gospelmusik singen, einen Gottesdienst feiern, ...
Das waren einige Elemente des vorjährigen Schülertreffens, einer traditionsreichen Veranstaltung, die sich aus den Elementen Erleben, Tun und Information zusammensetzte. Etwa 200 Schüler und Oberschüler, aber auch junge Berufstätige sowie Studenten der ersten Studienjahre folgten unserer Einladung. Wir hatten zu diesem Treffen den inhaltlichen Schwerpunkt musikalisch gesetzt. Dabei verfolgten wir das Ziel, mit jungen Leuten zu reflektieren, welche Bedeu-tung und welchen Einfluß Musik auf meine Lebensgestaltung. meinen Alltag, mein Lebensgefühl hat. Wir, das ist eine Arbeitsgruppe, beste-hend aus Theologen, Pädagogen, Studenten und Oberschülern, die in einem knappen Jahr Vorbereitungs-zeit verschiedene Seminare entwar-fen und planten. Im Vordergrund stand: Musik erleben, über Musik nachzudenken und Musik zu produ-zieren Das erste Vertrautmachen mit dem Thema war eine Kombination aus Musik, Farbe und Form innerhalb einer Dia-Überblend-Show. Im Anschluß gab es ein Referat von Wolfgang Sterneck zum Thema „Musik zwischen Rebellion und Kom-merz“, dem eine Diskussionsrunde folgte. Die kontrovers geführte Diskussion entsprach der These des Referenten:
„Die Übergänge zwischen einer Mani-pulation, die aus der Sicht der Erzeu-ger einzig dem Profit dient, und einer gezielten Manipulation im gesell-schaftspolitischen Sinne sind fließend. Der Widerstand gegen diese Entwicklung beginnt mit der Hinterfra-gung der eigenen Bedürfnisse.“
Das Anliegen der Workshops war das Musizieren, das Sich-Ausprobieren-Können und das Entdecken einer eigenen musikalischen Ausdrucksfähigkeit. Der Wunsch einer jeden Gruppe, die entstandenen Ergebnisse den Anderen mitzuteilen, war von Anfang an im Blick. Die Workshopleiter wurden gebe-ten, jeweils ein gottesdienstliches Element zu gestalten. Obwohl diese Aufgabe nicht verpflichtend war, haben alle Gruppen sie wahrgenommen.
Für die Workshops wurden die Zimmer einer benachbarten Schule und die Räume eines Gemeinde-zentrums genutzt. Bald war ein Singen und Trommeln, ein Tanzen und Trompeten in diesen - Geräu-sche drangen aus jedem Raum. Die Lust des Tuns war allen Gruppen abzuspüren. Nicht alle Arbeits-gruppen lassen sich ausführlich beschreiben. Das folgende gibt lediglich Impressionen wieder.
Die Arbeitsgruppe Klanginstallation traf ich auf der Straße. Sie war dabei, Alltagslärm wahrzunehmen und aufzunehmen. Diese Wahrnehmungen waren später die Grundlage für das Entstehen der Klanginstallation, angereichert mit den Klängen von Papierkörben, Steinen, stampfenden Füßen und der eigenen Stimme.
Die Technogruppe gestaltete das Gloria des Gottesdienstes aus Gregorianik und Technosound. Das Wahrnehmen von Musik, das Spüren des Atems, das Fühlen des Körpers, das Verstehen von Texten: das alles geschah in der Arbeitsgruppe Musik und Spiritualität. Der Raum war mit farbigen Tüchern und Leuchtern ausgestaltet, wohlriechende Düfte erfüllten ihn. Die Teilnehmer konnten sich setzen, hinlegen, die Augen schließen und den Klängen lauschen.
Spielen auf selbstgebauten Instrumenten - musikalische Improvisation: Aus Blechbüchsen, Saiten und einem Korpus entstanden Instrumente, denen spielerisch Töne entlockt wurden.
Die Gruppe Verto-nung von Texten hatte die Aufgabe, den Predigttext (vom Weltende) zu vertonen.
Es gab kein musi-kalisches Chaos - denn das Unge-wöhnliche, Erschreckende unserer Zeit heißt nicht Chaos und Lärm. Was Menschen heute ängstigt, heißt: Stille und Einsamkeit.
Die Arbeitsgruppe Pantomime erarbeitete eine Überleitung zwischen Predigt (Weltuntergang) und Verkündigung (Hoffnung).
In den Gruppen Gospelchor und Mehrstimmiger Choralsatz konnten Sangeswütige ihre Stimme trainieren, die Gemeinschaft anderer Sängerinnen und Sänger genießen und sich musikalisch in unvertrautem Terrain ausprobieren.
Zu dem bekannten Taizegesang ,,Ubi caritas" wurde von der Arbeitsgruppe Squaretanz eine Schritt-folge einstudiert.
In der den Tag beschließenden Abschlußveranstaltung gab es Irish Folk von der Leipziger Band ,,Reel Feelings" zum Zuhören und Mittanzen.
Hans-Jürgen Scheinert
 
 





 




























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