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Landesjugendorchester Sachsen   04.-15.10.2016   Peru
von Johannes Kürschner (Violine 1), Jakob Then Berg (Fagott), Matthias Denecke (Kontrabass)

Das 50. Projekt des Landesjugendorchesters im Oktober 2016 war in jeder Hinsicht ein besonderes. Im Gegensatz zu den üblichen Arbeitsphasen, die zweimal im Jahr hauptsächlich in der Landesmusikakademie auf Schloss Colditz stattfinden, waren die 55 jungen Musikerinnen und Musiker in diesem Herbst nur 4 Tage im Leipziger Land. Dort wurde ein buntes, abwechslungsreiches Programm in intensiver Probenarbeit vorbereitet, um dann auf eine weite Reise mitgenommen zu werden. Diese führte das LJO Sachsen nach Trujillo, die zweitgrößte Stadt im südamerikanischen Peru.
Nach der langen Hinreise im Flugzeug von Frankfurt über Madrid nach Lima und von dort aus mit dem Bus in das nördlich gelegene Trujillo wurde die Probenarbeit in Kooperation mit den peruanischen jugendlichen Musikern des Orquesta de Barro des sozialen Musikprojektes "Arpegio" aufgegriffen. Die folgenden vier Tage voller intensiver Proben gestalteten sich als äußerst interessant und lehrreich für alle Beteiligten und voll von positiven Eindrücken. Das Zusammenspiel mit den peruanischen Musikern, welche den deutschen Jugendlichen in musikalischer Hinsicht absolut auf Augenhöhe begegneten, obwohl sich die materielle Grundausstattung der Peruaner mit Instrumenten in teilweise katastrophalen Zustand befand, funktionierte auf Anhieb. Trotz mancher organisatorischer Probleme, welche alle mit peruanischer Gelassenheit gelöst wurden, herrschte eine sehr freundliche, offene Atmosphäre und ein reger Austausch zwischen den Musikern.
Die Unterbringung der sächsischen LJO-Mitglieder in peruanischen Gastfamilien stellte viele vor eine sprachliche Herausforderung, aber spätestens nach den ersten gemeinsamen Abendessen, bei denen alle kulinarischen Spezialitäten Perus vorgestellt und probiert wurden, entwickelten sich die ersten Gespräche auf Englisch, Spanisch und Deutsch.
Neben den vielen Proben blieb dennoch genug Zeit für die deutschen Musiker gemeinsam mit den peruanischen Orchestermitgliedern die Stadt und die Gegend zu erkunden. So gab es zum Beispiel eine gemeinsame Besichtigungstour in eine antike Siedlung der Chan Chan, einen Ausflug an den Pazifikstrand von Huanchaco und einen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt in Trujillo, von dem aus sowohl die Anden als auch das Meer zu sehen sind.
Der musikkulturelle Austausch wurde nach verschiedensten Workshops und kleineren Schulkonzerten, bei denen die deutschen Teilnehmer die großen gesellschaftlichen Unterschiede in den einzelnen Stadtteilen Trujillos erfahren durften, mit erfolgreichen Konzerten in Trujillo, Chimbote und Lima abgerundet.







Fotos: Filip Sommer



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