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Glenn Kaiser Band   10.06.2015   Krelingen, Glaubenshalle
von tk

Der Flyer zur Veranstaltung
Nach vielen Jahren war ich mal wieder zu Gast im Krelinger Rüstzentrum (www.grz-krelingen.de), allerdings nicht in Funktion des neugierigen Theologiestudenten, sondern um Glenn Kaiser und sein Bluesrock-Trio zu supporten. Für einen Mittwochabend war der kleine Saal der Glaubenshalle mit Gästen aller Altersgruppen recht gut gefüllt, und selbst die für diesen Rahmen eher unübliche Bestuhlung erwies sich im Nachhinein nicht als Stimmungskiller.

Glenn Kaiser mal an den vertikalen Saiten ...  ... und mal an den horizontalen

Ed Bialach  Roy Montroy und Glenn Kaiser
Unter großem Applaus betrat das Trio die Bühne und legte gleich mit "Broken Love" ordentlich los, so dass es schon etliche Besucher nicht mehr auf den Stühlen hielt. Auch 2015 hat das perfekt eingespielte Trio an Ausdruckskraft und Verve nichts eingebüßt. Während Roy Montroy, inzwischen in Ehren ergraut, den ruhenden Pol verkörperte, bearbeitete Ed Bialach die Felle mit Schlagkraft und Präzision und bildete so die perfekte rhythmische Grundlage für Gitarrenspiel und Gesang von Glenn. Dieser hat sich über all die Jahre die Liebe zum Bluesrock eben auch dadurch erhalten, indem er seine Stücke mit Anekdoten aus seinem Leben und erheiternden Einlagen garniert. Sich selbst mit "Ich bin der Kaiser" vorzustellen, belegt einmal mehr, warum feinsinniger Humor und dreckiger Chicago-Blues bestens kompatibel sind. Leider wurden mit "Military Man" und dem vorläufigen Schlusspunkt "Rooster Crow" die einzigen Songs aus der REZ-Ära dargeboten. Zu gerne hätte ich mir noch Stücke wie "Waves" oder den Tränentreiber "Where Roses Grow" gewünscht. Insgesamt gab es an der Songauswahl aber nichts zu beanstanden, zumal die Setlist reichlich Abwechslung bot und neben mächtig rauchenden Riffs ebenso ruhige, akustische Passagen enthielt. Auch diesmal bearbeitete Glenn seine Lapsteel- und Slide-Gitarren wie selbstverständlich mit Präzision und Inbrunst, so dass jedem Bluesrock-Fan das Herz aufging. Kurz vor Schluss des regulären Sets gab es auch noch einen bewegenden geistlichen Input, den man sich hierzulande in Ertrag und geistlicher Tiefe von vielen Talarträgern vergeblich wünscht. Mit dem groovigen Rausschmeißer "Nobody's Fault But Mine" als zweite Zugabe endete nach knappen zwei Stunden ein beeindruckender Auftritt des Altmeisters, der auch außerhalb des christlichen Spektrums zu den ganz großen Interpreten des Bluesrock zu zählen ist. Ich hätte mir vor 23 Jahren jedenfalls nicht träumen lassen, einen meiner musikalischen Heroen einmal live in Krelingen erleben zu dürfen.

Setlist GLENN KAISER BAND
Broken Love
Unfinished Business
The Day Love Died
In The Soul Of A Man
Carolina Moon
Leavin' Blues
Military Man
Trouble
What Can Be Shaken
Crossroads
Too Many Questions
Everybody Understands The Blues
Mercy
I Found Out
Rooster Crow
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Sweet Home Chicago
Nobody's Fault But Mine

Fotos: tk



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