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TV Noir 7: Herrenmagazin, Dear Reader   29.11.2012   Dresden, Scheune
von ju

Das TV NOIR-KONZERT N° 7 tourt aktuell mit Dear Reader und Herrenmagazin durch die Clubs Deutschlands und bewegt hunderte Menschen dazu, in engen Reihen auf unbequemen Stühlen 2,5 Stunden zu verweilen. In den allermeisten Fällen lohnt sich das!
Am Donnerstagabend ist das "Wohnzimmer der Songwriter" wieder einmal in der Scheune in Dresden heimisch. Zu Gast sind zwei Bands, die unterschiedlicher nicht sein können.
Dear Reader bestehen aus Cheri, die an Klavier und Gitarre ihre kraftvolle Stimme begleitet, und Sam, einem sensibel wirkenden Geiger, der mit voller Bassstimme und sanften Streicherlinien der Musik einen zarten klassischen Hauch verleiht. Die zu Beginn noch eher vorhersehbaren und einfach gestrickten Songkompositionen wandeln sich stetig zu komplexen und spannenden Liedern. Cheris Stimme geht bis ins Mark und ihre Bühnenpräsenz ist fesselnd. In ihren Liedern beschreibt sie hauptsächlich die Gefühle zu ihrem Heimatland, Südafrika, und bezieht sich auf dessen Historie. Aber auch ihre persönliche Geschichte spielt eine Rolle. Hier verlässt sie auch mal den sonst sehr von Folk und Pop beeinflussten Stil, springt zum Genre des Broadway-Musicals und erzählt in "The Man Of The Book" die Geschichte ihres Großvaters, der sich einst ein Bett mit Mahatma Gandhi teilte. Bei so viel Einfallsreichtum verzeiht man gern die kleinen gesanglichen Unsauberkeiten von Sam.
Schiefe Töne fabrizieren die vier Herren von Herrenmagazin nicht, dafür jede Menge Weltschmerztexte à la Hamburger Schule - live jedoch um einiges besser als auf im Web kursierenden Videos. Im Notenbild passiert nicht viel: minimalistischer Liedaufbau, gefühlsschwere Akkorde und tanzbare Rhythmen. Dazu ein zwar lupenreiner Gesang des Sängers Deniz, der aber leider nicht verschweigen kann, dass er stimmlich in zu oft präsentierten höheren Lagen an seine Grenzen stößt. Aber der Deutschrock der Band kommt an. Eine große Wand aus Fans jubelt lauthals nach jedem Lied und animiert am Ende beide Bands zu insgesamt drei Zugaben.
Fazit: Die beliebtere Gruppe bleibt bis zum Schluss Herrenmagazin. Dear Reader jedoch überzeugt musikalisch und genau deswegen hat es sich wieder einmal gelohnt, ein TV NOIR-KONZERT zu besuchen.

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