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Take 6   07.07.2012   Berlin, 17. Köpenicker Blues & Jazzfestival
von ee und (fm)

Es hatte den ganzen Tag in Strömen geregnet, aber als Take 6 am 07. Juli unter großem Applaus auf die Bühne im Hofe des Köpenicker Rathauses gingen, schien die Sonne.
Take 6 ist, wie der Name schon andeutet, eine Bandformation aus sechs Musikern, aber eine Band, die außer ihren perfekt trainierten Stimmbändern kaum ein anderes Instrument braucht, um das Publikum mit Songs von Gospel über Jazz bis R&B und Soul zu begeistern. Die A-Cappella-Gruppe aus der USA wurde 1980 von Claude McKnight, damals noch unter dem Namen Gentlemen's Estate Quartet gegründet und erhielt 1988 zwei Grammys für ihr Debütalbum. In den folgenden Jahren performten sie mit Künstlern wie Quincy Jones, Ella Fitzgerald und Stevie Wonder, gewannen weitere sechs Grammys und machten sich weltweit einen Namen mit ihrem besonders homogenen Gruppenklang und ihrer außergewöhnlich sauberen Intonation. Ihre Songs arrangieren und produzieren sie zum größten Teil selbst und in diesem Jahr veröffentlichten sie ihr dreizehntes Album mit dem Titel "One".
Die entspannte Biergartenatmosphäre des 17. Köpenicker Blues & Jazzfestivals stand im interessanten Kontrast zu der mitreißenden Bühnenshow der A-Cappella-Gruppe. Während Bier und Eisbein auf den langen eng beieinander stehenden Holztischen serviert wurden, stieg auf der Bühne eine Party, zu der man gerne getanzt hätte, hätte es mehr Platz gegeben. Aber das Publikum ließ sich nicht entmutigen. Von Anfang an war die Stimmung sehr gelöst und euphorisch. Nach jedem Song wurde heftig applaudiert und gejubelt.
Take 6 präsentierten sich als unglaublich überzeugende Entertainer, die genau wissen, was sie tun. Mit perfekt synchronen Choreografien, witzigen Dialogen und einem immerwährenden Strahlen auf ihren Gesichtern wickelten sie das Publikum um den Finger. Es blieb gar keine Zeit, das Eisbein zu essen - man wurde immer wieder in die Show miteinbezogen und alle machten mit. Es wurde mitgeklatscht, mitgesungen und mitgestrahlt.
Für ein paar Songs ging einer der Sänger an den bereitstehenden Flügel, um sich selbst und den Rest der Gruppe zu begleiten, denn alle Sänger können zusätzlich noch ein Musikinstrument spielen. Leider waren diejenigen, die in einem Song die eigentliche Hauptstimme sangen, meist zu leise eingestellt und kaum zu hören gegen die mächtige Begleitung der anderen fünf Sänger.
Aber die Songauswahl war sehr gut. Das Programm überzeugte mit Abwechslung und vielen tanzbaren Nummern vom Gospelsong "If We Ever" über den Medium Swing "Just In Time" bis hin zu "I Wish" von Stevie Wonder. Gegen Ende des Konzerts sangen sie ihre Hommage an Michael Jackson mit einem Medley mit einigen seiner bekanntesten Songs.
Das Publikum wollte sie gar nicht mehr gehen lassen. Es war ein beeindruckendes Konzert, eine Meisterleistung auf dem Gebiet der A-Cappella Vocal Groups. Take 6 klingen wie eine fette Band mit Bläsern und DJ, aber es sind nur sechs Männer, die singen - faszinierend!






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