www.Crossover-agm.de Musical "Rebekka"   20.04.2008   Thum, Volkshaus
von mic

Mal Hand aufs Herz: Eine Freundin oder Frau oder Lebensabschnittsgefährtin (wie es heute leider so oft heißt) sucht man sich gerne selber aus, oder?
Doch das ist in biblischen Urgroßväterzeiten gaaaanz anders. Ein Beispiel zeigt Abraham aus der Bibel (1.Mose 24 ff.). Dieser hochbetagte Mensch (er war wirklich schon steinalt) schickt seinen ältesten Knecht und vertrauten Diener Elieser los, um für seinen Sohn Isaak ein passendes "Weibchen" zu finden. Denn Isaak ist ein junger Mann geworden und möchte nun endlich heiraten. Doch das ist schwieriger als gedacht.
Eine Tochter aus der Nachbarschaft kam überhaupt nicht in Frage, denn das Land, in dem er und sein Vater Abraham lebten, war von Ungläubigen bewohnt, die nicht an den Gott Abrahams glaubten (dort wurden Sonne und Mond als Götter angebetet).
Abrahams Knecht musste also auf weite Reise gehen. Viele Fragen quälten Elieser auf seiner Reise: Ob er die Verwandten Abrahams überhaupt finden wird? Und wenn er sie findet, wird es dort ein Mädchen im heiratsfähigen Alter geben? Wird sie mit ihm zurück nach Kanaan ziehen?
Die lange Reise führte Elieser ins ferne Mesopotamien, von dort (genauer aus der früheren Heimat Ur) war Abraham einst aufgebrochen. Für Isaak eine gutmütige und schöne Braut aus der Heimat, aus dem eigenen Stamm, das sollte es schon sein. Und sie sollte wie Abraham damals bereit sein, Familie und Heimat zu verlassen, um in das gelobte Land, nach Kanaan, zu ziehen. Abrahams Knecht zog in der Aufführung vom hinteren Teil des Saales (also Beerscheba) mit 2 täuschend echt aussehenden Kamelen, seinen Leuten und vielen kostbaren Geschenken in Richtung Bühne … der Weg durch die Wüste war sehr gefährlich. Doch endlich kam er kurz vor der Stadt Haran (in dieser Stadt lebte Nahor, Abrahams Bruder) an einem Brunnen an. Es war abends, die Tiere hatten Durst und Elieser ließ die Karawane anhalten. Er betete zu Gott und legte ihm seine Fragen und Sorgen vor die Füße. Das hat er nämlich von seinem Herrn Abraham gelernt: Gott ist wirklich zuverlässig!
Elieser betete: "Gott, lass mich das richtige Mädchen finden. Wenn sie mir und auch meinen Kamelen Wasser gibt, wird es die richtige Frau sein."
Nach diesem Gebet dauerte es gar nicht lange und es kam tatsächlich ein sehr schönes Mädchen mit einem Wasserkrug auf dem Kopf um Wasser zu schöpfen. Dieses Mädchen fragte Elieser: "Darf ich ein paar Schlucke Wasser haben?" Das Mädchen wunderte sich, denn es war nicht üblich, dass ein Fremder eine Jungfrau ansprach. Doch als sie Elieser die weite Reise ansah, sagte sie: "Gern! Trink nur!" Dann entdeckte sie seine Kamele und meinte: "Die haben bestimmt auch Durst!" Und schon sprang sie zum Brunnen, schöpfte Wasser haraus und goss es in die Tränke. Elieser kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sein Gebet wurde schneller erhört, als er gedacht hatte. "Wer bist du?", erkundigte er sich. "Ich bin Rebekka, die Tochter Betuels, die Enkelin Nachors", gab sie zur Antwort. Das ist sie, dachte er, sie gehört zur Verwandtschaft Abrahams! Sofort gab er ihr einen Ring und zwei prächtige Armspangen aus Gold. Rebekka freute sich und lud ihn in ihre Familie ein. So führte Gott Elieser direkt und ohne Umwege zu der Frau, die er für Isaak vorgesehen hatte.
Bei Rebekkas Familie erzählte Elieser von seinem Auftrag Abrahams und fragte später Rebekka, ob sie Issaks Frau werden wolle. "Ja, ich will!", sagte sie nach kurzer Überlegung und zog mit ihm zurück nach Kanaan, wo Isaak schon sehnsüchtig wartete. Rebekka und Isaak gewannen sich sehr lieb und heirateten. Das war der Startschuss in eine spannungsgeladene Ehe. Auch Probleme blieben nicht aus ...

  
Als Isaak und Rebekka einer Hungersnot wegen das Land verlassen und zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar ziehen, verleugnet Isaak wie einst Abraham seine Frau. Er fürchtet, dass die Männer von Gerar ihn wegen ihrer Schönheit töten könnten, und gibt Rebekka als seine Schwester aus. Ein Betrug aus Feigheit, der eines Tages auffliegt. Was den König verstimmt, ihm aber seine Milde nicht nimmt. Er stellt Isaak und Rebekka ausdrücklich unter seinen Schutz: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, soll sterben. Hier zeigt sich wieder der weitreichende und nie ausgehende Segen Gottes, der von Abraham auf Isaak überging. Viele Menschen wurde neidisch, was zu weiteren Konflikten führte. Doch Gott stand auch weiterhin zu ihnen! Bald war die Zeit gekommen, und Rebekka wurde schwanger. Sie gebärt die Zwillinge Esau und Jakob, die schon im Mutterleib balgen und einander auch im späteren Leben nicht ganz grün sein werden. Wozu die Eltern ihr Teil beitragen. Esau, der Jäger, ist Vaters Liebling, die Mutter Rebekka begünstigt den häuslichen Jakob. Die Rivalität der Brüder bleibt nicht ohne Einfluss auf die Beziehung der beiden. Auch Erzeltern sind keine Musterpaare. Es geht sehr menschlich zu. Durch eine List bringt Rebekka den alten und erblindeten Isaak dazu, nicht Esau, dem Erstgeborenen, sondern Jakob den väterlichen Segen zuzusprechen. Isaak bittet Esau, ein Wild zu erjagen und ihm ein Mahl zu bereiten. Aber Rebekka kommt ihm zuvor: Sie kocht Jakob ein Linsengericht für den Vater. Der Zwilling bedeckt seine glatte Haut mit einem Ziegenfell, um Isaak glauben zu machen, er sei der stark behaarte Esau. Der Vater schöpft zwar Verdacht, segnet dann aber doch. Mit dem Segen erschleicht sich Jakob auch das Erbe. Der betrogene Esau ist außer sich vor Zorn. Aus Schmerz wird Feindschaft, so dass Jakob um sein Leben fürchten muss und flieht. Es sollte lange dauern, bis die Brüder sich versöhnen. Lange Zeit verstrich und irgendwann kehrte Jakob zurück, war aber auf einen Kampf mit Esau gefasst. Als unterstützende Kriegsleute wurde aus dem Thumer Publikum ausgewählt, welche mit einem Speer ausgerüstet mit kämpfen sollten. Doch Gott ließ diesen Kampf nicht zu - er greift ein und Jakob bittet Esau um Vergebung seiner Schuld. Wie durch ein Wunder versöhnen sich beide. Als Schlussszene werden alle beteiligten Spieler singend im Himmel, in der unbeschreiblich schönen Gegenwart Gottes dargestellt. Gott sorgte nicht nur für das "Notwendige". Er segnet gerne!
Soli Deo Gloria (Gott allein die Ehre)!

  
Fazit: Das Pop-Musical Rebekka bestand hauptsächlich aus modernen unterhaltsamen Stücken. Eingängige Songs (Chor und Solo) wechselten sich mit kurzen Theaterszenen ab - auch an Tanzeinlagen fehlte es nicht. Die Kulisse wurde farbenprächtig und absolut toll gestaltet. Auf einer Leinwand projizierte man realistische Landschaftsbilder und die jeweiligen Liedtexte zum Mitlesen. Die raschen Szenenwechsel gingen ohne Probleme von statten und bildeten eine abwechslungsreiche Unterhaltung für alle im Publikum. Durch spezielle Aktionen wurde den Zuschauern das Gefühl vermittelt, in der ersten Reihe zu sitzen - sie wurden richtig mit ins Geschehen einbezogen, und auch die 2 Lichtkegel im Zuschauerbereich haben ihren Teil mit dazu beigetragen, dass das Geschehen leicht nachvollziehbar "über die Bühne gehen konnte". Selbst die Live-Band begeisterte das Publikum von jung bis alt.
Dieser Abend hat wieder einmal mehr gezeigt, dass die Geschichten aus der Bibel von "damals" durchaus heute noch sehr lebendig werden können.
Vielen Dank allen beteiligten Darstellern, Mitarbeitern und Helfern für dieses gelungene knapp 3 Stunden andauernde Musical.
Weitere Aufführungstermine auf:
http://www.elukifa.de/mu/konzerte/index.php
DVD kommt im Herbst 2008



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