www.Crossover-agm.de Internationales Skafestival mit Skarface, Die Tornados   15.03.2008   Annaberg-Buchholz, Alte Brauerei
von mic

Auf ging es mal wieder in die Alte Brauerei nach Annaberg zum Skafestival, wo die Jungs samt der Frontfrau Antje schon in ihren Startlöchern hockten. Nach einer kleineren Verspätung ging es auch schon zur Sache und sie standen auf der Bühne - Die Tornados aus Dessau. Gutgelaunt und mit viiiiiel Freude am Spielen wurde das junge Publikum in Windeseile in Schwung gebracht. Es dauerte nicht lange, da kreisten die ersten Hüften im gut gefüllten Raum und schnell wurden sämtliche Beine in Schwung gebracht. Live begeistert die Dessauer Formation vor allem durch ihren großartigen Sound, der selbst den müdesten Gliedern ein Zucken abgewinnen kann. Und los geht's bereits beim ersten Song. Die achtköpfige Band spielte mit einer Leichtigkeit Songs von musikalischer Tiefe und streuten mit den hervorragenden und glasklaren Stimmen Harmonien über die kompletten Lieder. Abgerundet wurde ihr Sonnenschein-Ska mit Einflüssen aus den 60ern, 70ern und 80ern. Die herrlich schmetternden Klänge von Trompete, Posaune und Saxofon heizten die Stimmung noch zusätzlich an. Ein Lied folgte dem anderen. Dabei wurde nichts ausgelassen. Von "My Day" über "Leave Me" und "Los Crachos" zu "Go Out And Dance" und "It's A Pleasure" spielte die Wirbelsturm-Combo alle möglichen Songs aus ihren letzten drei Alben. Und selbst als die eigenen Lieder langsam zur Neige gingen, war noch kein Ende in Sicht. Als Trumpf hatten sie noch die Coverversionen "My Boy Lollipop" und den unter 4 Zugaben befindlichen Song "Movie Star". Natürlich durfte auch die traditionelle Tornado-Polonaise nicht fehlen. Insgesamt kam die Show nicht abgeleiert und bis aufs letzte Detail einstudiert rüber. Der Spielspaß der Musiker war merklich spürbar und jeder kam voll auf seine Kosten.

Die Tornados  Die Tornados
Die Bandmitglieder zeigten viel Spaß und Energie, die nur eine bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft haben kann. Was bleibt, ist also eine Vorfreude auf eines der nächsten Konzerte. Und dafür habe ich jetzt einen heißen Tipp aus der Terminkiste: 27. und 28. Juni 2008 in Rosslau/Elbe wird wieder eine Gelegenheit sein, um Die Tornados einmal live zu erleben. Weitere Infos dazu auf
http://www.this-is-ska.de/ oder
http://www.myspace.com/dietornados
Wer so lange nicht mehr warten kann, darf zur Band im Werk II in Leipzig am 19. April 2008 an- und abtanzen. Dort kann man sich von den beiden Bands (ja, auch von Skarface) unter vielen anderen selbst ein Bild machen.
Die Setlist der Tornados

Skarface  Skarface
Doch jetzt erst einmal wieder zurück zum "laufenden" Konzert in Annaberg. Dort freuten sich Skarface aus Frankreich auf ihren Einsatz. Als sie nach kurzer Pause endlich dran waren, stieg die Stimmung der Tanz-Meute sofort von null auf hundert. Kaum auf der Bühne ging es mit rasender Geschwindigkeit los. Dutzende Schweißperlen gingen verloren.
Grimassenschneidend, augenrollend und mit einem hämischen Grinsen sang/schrie sich der wie wild flitzende Frontman in die Herzen der Zuhörer. Aus den Augenschlitzen funkelt das "Böse", wartend auf eine unüberlegte Bewegung des Gegenübers ... er tanzte, stürmte quer über die Bühne, sprang auf Lautsprecher und es schien, als sei er ein nicht "totzukriegender Bursche".
Skarface als Ganzes sprühten nur so durch ihre offensive und draufgängerische Musik - so war auch die Stimmung: Aufgekratzt! Jedoch muss man sagen, dass dem Publikum ihre Musik anscheinend gefiel, da mit Beginn ihres Auftritts die Tanzfläche merklich voller wurde und erste Pogotänze aufkeimten.
Die ganze Band wirkte sehr gut eingespielt! Für manche Ohren gewöhnungsbedürftig, für andere eine gelungene Neuentdeckung. Es war mordsmäßig laut und es war scheinbar arg politisch, dieser Gedanke löst sich aber beim näheren Betrachten aber in Luft auf: Die Texte handeln von menschlichen Werten, Respekt & Anteilnahme und sprechen eine klare Sprache gegen Gewalt. Mehr als zehn Platten hat die Band bis jetzt in die Welt gesetzt - sehr ansehnlich!
Meiner Meinung nach viel zu spät verließen die zu viel beklatschten und nicht gerade überwältigenden "Narbengesichter" die Bühne. Ich möchte aber dennoch behaupten, dass bestimmt einige der Nachhausegänger es nicht bereut hatten sich diese Band anzugucken - Geschmäcker sind eben verschieden.
Die Setlist von Skarface



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