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Octoberlight, W4C, Loquacious, denKmal   30.09.2006   Annaberg-Buchholz, Festzelt
von mic

Der Terminkalender zeigte den 30.09.2006 an. Ein Event im Rahmen des Jugendfestivals veranstaltet von der Evangelischen Jugend Annaberg-Buchholz (www.ev-jugend-ana.de) stand auf dem Programm. Das Festzelt ganz in der Nähe der Katharinenkirche in Annaberg-Buchholz füllte sich nach und nach ordentlich mit Musikbegeisterten und die Band denKmal stand auch schon in ihren Startlöchern.

denKmal
Nach kurzer Begrüßung der versammelten Masse pünktlich 19:00 Uhr konnte es auch schon losgehen. Sie begannen mit dem allbekannten "The Lame Man", welches in so manchen Jugendkreisen oft geträllert wird. Als zweiten Song hatten sich die 5 Heimspieler "Nähme ich Flügel der Morgenröte" auserkoren. Bis hierhin hörte das Publikum noch recht entspannt zu, doch beim nächsten Titel sollte die Ruhe ein Ende haben. Mit dem selbstgeschriebenen "Fass-dir-selbst-an-die-Nase-Lied" brach ganz plötzlich das Eis zwischen Band und Zuschauermenge. Es gab kaum noch Leute, die still auf ihren zwei Beinen standen - diese Stimmung war überwältigend. Alsdann stand ein Lied auf dem Programm, welches für einen Menschen geschrieben wurde, der oft der Band zur Seite stand, sie unterstützte und vieles zur Weiterentwicklung beigetragen hatte. Durch einen tragischen Unfall kam er ums Leben. "Kalter Regen" ist ihm gewidmet. In dem Lied geht es darum, dass es nach dem Tod für Christen nicht aus ist, sondern erst richtig losgeht: "Bedenke Mensch, trotz deiner Kraft besitzt du nicht die Macht, die ewges Leben schafft - irgendwann, mit Sicherheit ist es soweit. Du hast Angst, du hast Furcht, auch ich bin mit dabei. Wenn du glauben kannst ist das Leben mit dem Tod längst nicht vorbei." (Textauszug "Kalter Regen") Es herrschte eine sehr betroffene Stimmung im Zelt - doch die hielt nicht lange an. Schon nach "Gute Nacht" ging es wieder aufwärts. Im darauffolgenden "Drogenlied" war alles Niederdrückende wieder bei Seite geschafft und die Menge tobte wie wild durch die Gegend. Im nächsten Song wurden die Zuschauer aufgefordert, "Mal wieder" zu beten. Nach "Zufall" und "Denk (doch) Mal" gab's noch ein erbauliches Segenslied und als krönenden Abschluss den Coversong der Sportfreunde Stiller "Wunderbaren Jahren". So bot die seit 2003 bestehende denKmal-Band einen durchmixten Rock mit punkigen Einflüssen und manchen Ausflügen in andere Stilrichtungen. Zwischendrin wurden ein paar Songs mit schillernden Flötenparts untermalt. Stefan Leibelt unterstützte mit einer Geige seine 4 Bandkollegen: zum ersten sind das sein Bruder Martin Leibelt (Rhythmusgitarre/Gesang) und sein Cousin Christian "Lebo" Leibelt (Leadgitarre/Gesang), am Bass der frisch verheiratete Martin Förster und zu guter letzt Jonas Kügler an den Drums die Felle windelweich schlagend. Es lohnt sich auch weitere Infos zur Band auf der Homepage www.denkmal-wieder.de zu holen, worauf man unter anderem die nächsten Liveauftritte und alle Liedtexte genaustens unter die Lupe nehmen kann.

Loquacious
Nach 15-minütiger Umbaupause ging es auch schon weiter mit Loquacious (www.loquacious.de), einer Lobpreisband aus dem schönen Königswalde. Und sofort feuerten sie einige Kracher in die Zuschauermenge ab: Los ging es mit dem Coversong "Deine Schuld" von Den Ärzten über "Loquacious" und den Jugendkreishit "Open Up" (in einer Zwischenansage wurde betont, dass die Bandmitglieder Christen sind und sie ihr Leben mit Gott gestalten ) hin zu weiteren Songs wie "History Maker" und dem selbstgeschriebenen Liedeslied "Ich bin verliebt" vom klampfespielenden Christoph der Band. Danach gab es ein kleines Special, einen "Lovesong", bei dem zwei Leute aus dem Publikum ausgewählt wurden, welche während des Liedes feuerzeugschwenkend auf der Bühne stehen durften. So ein romantisches Feeling gibt's wohl nur in Annaberg! Darauf folgte ein Cover von Farin Urlaub mit Namen "Phänomenal egal". Und schon gab's wieder etwas Außergewöhnliches: Die erzgebirgischen Zuschauer stimmten beim "Deitsch und frei" kräftig mit (deftigem Gegröle) ein. Loquacious sind bisher noch nicht bei derartigen Events dabei gewesen und gestalten sonst eher Jugendgottesdienste mit aus. Zur Band gehören: Annekathrin "Anni" Weiser (Gesang, Querflöte), Christoph Stahl (E-Gitarre), Michael "Michi" Schwabe (der Schagzeuger mit eigenem Fanclub am Start), Sven "Svenner" Wenzel (Akustik-/E-Gitarre, Gesang) und Lukas "Luker" Schubert (an den Saiten der Bassgitarre).
Eine Band mit authentisch wirkenden Leuten, die dem Publikum sichtlich Spaß gemacht hat, mir allerdings etwas zu einheitsbreiig klang. Aber so wie ich das einschätze, ist da schon noch einiges machbar.
Nun bald wurde es immer spannender, denn der Headliner des Abends rückte immer näher. Doch zuvor gab es noch flippen Hip-Hop von W4C, den "Warriors For Christ".

W4C
Zuerst war ich sehr skeptisch, ob eine derartige Band auf ein Rockkonzert passt. Doch ich wurde eines besseren belehrt. W4C (www.w4c.info) hatten die breite Masse voll im Griff und servierten so manch nette Überraschung. Seit über 13 Jahren macht die 3er-Formation die vielen Bühnen Deutschlands unsicher. Die "Krieger (oder Kämpfer) für Christus" haben ihren Namen nicht einfach aus langer Weile so gewählt, sondern er hat seinen Ursprung im Neuen Testament der Bibel in 1. Timotheus, Kapitel 6, Vers 12 (Kämpfe den guten Kampf des Glaubens ...). Und die Jungs können mit ihrem eigenen Leben bezeugen, dass es sich lohnt, diesen persönlichen Kampf mit der Hilfe des Schöpfers zu kämpfen.
Wer sind nun diese drei aus der Nähe von Stuttgart genau? Zum einen gibt es da Danny Fresh (www.dannyfresh.de), er ist der MC, also der Rapper von W4C. Seine Leidenschaft sind Texte lyrischer Poesie und Freestyles verpackt in feinstem HipHop. Er ist nicht nur mit seiner Band unterwegs, sondern hat im Februar diesen Jahres sein erstes komplettes Soloalbum "Veni" veröffentlicht. Weiter geht es mit Ruben, dem aus Spanien stammenden Beatbastler der Truppe. Mit seiner kraftvollen Stimme sorgt er für die souligen Melodien. Danny und Ruben studieren beide an der Popakademie in Mannheim. Um die ganze Sache noch abzurunden, fehlt nun noch Peter Pan, der DJ der W4Cs an den Plattentellern. Er engagiert sich außerhalb von W4C oft an Schulen als Referent mit seiner Seminar- und Workshoparbeit.
Zusammen haben die 3 aus Baden-Württemberg schon hunderte Konzerte gespielt. Und auch bei diesem Konzert im Festzelt spürte man ihnen irgendwie ab, dass die Bühne ihr Zuhause sein muss. Voller frischer Energie und Rapwütigkeit ging es heiß zur Sache. Somit war es auch keine unerwartete Überraschung, dass das Publikum gleich mitmachen wollte. Deutscher HipHop mit Souleinflüssen ist ja sonst nicht unbedingt mein Lieblingsgebiet, doch die Jungs hatten es einfach drauf. Mit ihrer glaubwürdigen Art wurde ich gleich ihr Sympathisant. Es war einfach eine tolle Atmosphäre, der Sound war lebendig und publikumsübergreifend.
An der Zeltdecke sammelte sich langsam, aber sicher das Kondenswasser. Aus Angst nass zu werden zog man sich noch einmal kurz zurück an die frische Luft, um für Octoberlight genügend Sauerstoff in die Lungenflügel zu saugen.

Octoberlight
Im Anschluss daran konnte es nun endlich so richtig losgehen: mit Octoberlight, einer Skaband aus Puscine/Kroatien. Einige Bandmitglieder spielten damals schon bei der Vorgängerband Seeker's Planet mit. So macht die Horvat-Family an gewohnter Stelle weiter - echter Partysound mit einschneidender Message und fetzenden Blechbläsern. Nachdem sich Seeker's Planet aufgelöst hatten, starteten Octoberlight im Oktober 2005 neu durch. Bei ihren Konzerten nehmen sie kein Blatt vor ihren Mund und bekennen offen, dass Gott in ihrem Leben eine sehr große Rolle spielt. Sie haben das Ziel, zu Gottes Ehren on stage unterwegs zu sein.
Schon nach dem Anfangston kam die sich sofort stark bewegende Menge ins heftige Schwitzen. Die Jungs begeisterten das Publikum sowohl mit alten Seeker's Planet-Songs als auch mit neuen Liedern der Octolights (ein paar davon kann man sich von der aktuellen Scheibe "Songs We Wrote So Far" unter die Nase oder besser unter die Ohren reiben => bei www.musicfreaks.biz käuflich). Natürlich durften die Supertones-Klassiker "Something Special" und "Resolution" auf keinen Fall fehlen. So wurde in manchen Herzen die sich aufgelöste O.C. Supertones-Band wieder zu neuem Leben aufgeweckt. Wer Octoberlight noch nicht kennt, der sollte sich schleunigst ein paar Songs als Kostprobe auf www.myspace.com/octoberlight anhören.
Die Band (Filip Horvat - Vocals, Trombone, Keys; Benjamin Horvat - Guitar; Stjepan Horvat - Bass; Petar Horvat - Trumpet, Vocals; Marko Horvat - Sax) steht für grandiose Gute-Laune-Stimmung und ist ein absolut frisch-fröhliches Konzerterlebnis. Wer erfahren will, warum "ditditdit" und Octoberlight vieles gemeinsam haben, der sollte das nächste Konzert der Kroaten auf keinen Fall verpassen.
Und hier die Riesenchance: Octoberlight suchen noch einen festen Drummer. Also nix wie ran an die Felle und losgeübt.

Setlist Denkmal: The Lame Man, Nähme ich Flügel der Morgenröte, Fass-dir-selbst-an-deine-Nase-Lied, Kalter Regen, Gute Nacht!, Drogen, Mal wieder, Zufall, denk (doch) mal, Segen, Wunderbaren Jahren

Setlist Loquacious: Deine Schuld, Loquacious, Open Up, History Maker, Ich bin verliebt, Lovesong, Phänomenal egal, Deitsch und frei, Zehn

Setlist W4C: W4C-Songs von der letzten CD "immer noch" , einige Danny Fresh-Songs von seinem neuen Album "Veni", BB Baby, Strike Back, Culture Clash, ein Freestyle-Part mit verschiedenen Beats, danach die W4C-Songs: Apokalypse, Tanzbeinpolitik, Flip aus

Setlist Octoberlight: Meant To Be, Blured Vision, Osim Tebe, Hands High, Something Special, Bez Bali, Last Time, I Do, Bolesna, Long Run, Resolution, Tisi Meni



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