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On The Rock VIII   22.04.2006   Zwickau, Alter Gasometer
von mic

Am 22.04.06 war es nun endlich wieder einmal an der Zeit: On The Rock läutete seine achte Runde ein. Das Konzert begann pünktlich 20:00 und der Alte Gasometer in Zwickau war mit um die 380 musikliebenden Leuten gefüllt. Das Veranstalterteam rief einmal laut und fast alle kamen. Fast, weil sich die Girlie-Punkband aus Hamburg erlaubte den Gig aus persönlichen Gründen abzusagen - vielleicht klappt's ja ein anderes Mal.

Natus Sum Mori
Freudigerweise nahm dafür die Band Natus Sum Mori aus dem Raum Schwarzenberg den Platz als Opening Act des Abends ein und bescherte dem Publikum effektvollen Melodic-Metalcore. Die Zuschauer waren in diesem Fall waschechte Zuschauer und sahen sich kaum in der Lage, gewisse Bewegungsabläufe ihrer Körperteile auszuführen. Christian Rossner und Benjamin "Esse" Espig on stage spielten die 2 treibenden E-Gitarren, währenddessen Markus "Beach" Becher am Bass sich für die tiefen Töne der Songs zuständig sah. Die Ohren der Musikbegeisterten erfreute Julia Fregin mit dem Keyboard und Micha "Schaf" Rossner bearbeitete mit sauber klingenden Schlägen sein Schlagzeug. Mittels ihrer Musik wollen sie vor allem Gott die Ehre geben und ihm im Lobpreis Dank für so vieles bringen. In ihren Texten geht es auch darum, wie man sich im Leben als Christ fühlt, dass man auch da Fehler macht, aber trotz allem Versagen von Ihm vollkommen geliebt wird und immer wieder neu beginnen darf. "Natus Sum Mori" ist lateinisch und bedeutet soviel wie "Geboren um zu Sterben", weil Jesus hier auf Erden das einzige Ziel hatte, an unserer Stelle für unsere Schuld jämmerlich am Kreuz zu sterben. Ich bin davon überzeugt, dass in der Truppe noch eine Menge an Potential steckt, welches sie unbedingt nutzen sollten um sich weiter zu entwickelten. An der Bühnenshow könnte die Band (welche bisher eher wenige Konzerte gespielt hat) beispielsweise noch etwas feilen. Ansonsten war es für mich eine sehr positive Überraschung.

Kambodsja
Nach einer recht kurzen Umbaupause ging es auch schon weiter. Kambodsja waren an der Reihe ihre skandinavischen Meisterwerke zum Besten zu geben. Auf die extra aus Oslo (Norwegen) angereiste internationale Band durfte man in besonderer Weise gespannt sein: Die drei gastierenden Jungs (guitar, bass, drums) feuerten mit Screamo, einer Mischung aus Metal und Punk, so einige Klangkanonen von der Bühne in die Zuschauermenge. Mit powervollen und lieblich dröhnenden Shoutparts des Frontmans (der sich in teilweise messerscharfen Höhen beinahe die Seele aus dem Leib schrie) und einer energiegeladenen Bühnenshow gab's ein großartiges Feuerwerk aus harten Klängen - die Stimmung im Publikum stieg an und es tauchte tummelnd ein pogender Teil der Zuschauertruppe in ständiger Bewegung auf, der Rest frönte mit übergroßer Spannung den Tönen oder schaute wie vor Überwältigung erstarrt auf die Bühne. Leider reichte wohl die Stimmung nicht ganz aus, um der norwegischen Band eine saftige Zugabe zu entlocken, obwohl die Jungs, wie ich finde, wirklich schlagkräftig und sehr hörenswert waren. Also verließen die Jungs die Bühne und übergaben dem langersehnten und sogleich auch würdigen Headliner das Zepter in die Hand.

Arson
Die Hardcoreformation Arson aus Lüdenscheid setzte endlich mit ihrer unglaublich wirbligen und nicht zu bremsenden Live-Power zum Angriff an. Das Publikum wartete schon ganz ungeduldig auf diesen Moment und war sehr gespannt, wie die Band mit neuem Sänger die Bühne enterte. Es wurde keinesfalls enttäuscht! Arson überzeugte mit einer grandiosen und atemberaubenden Bühnenpräsenz und versetzte sogleich die Menschenmasse in heftiges Wanken. Was mit dem Opener "Broken" begann, lief in das kitzelnde "The Path" über, als beim Drummer ärgerlicherweise das Snarefell riss. Auch Sänger Thomas hatte mit seiner Gitarre saitenreißende Probleme, was dazu führte, dass er sie am Rand der Bühne verweilen ließ. (Warum sind dann die Saiten eines Basses so dick? ... Damit wenigstens sie den Gig heil überstehen.) Nichts desto trotz ging es mit Songs wie "Adventisement", "Diamonds & Graphite" und "Weight Of Our Life" fröhlich weiter.
Zwischenzeitlich wurde vom Drummer Manuel als Anfütterung immer mal ein Schlagzeugstick in die tobenden Massen geworfen, wonach die Fangemeinde scheinbar nur so lechzte.
Ein soundtechnischer "Faulapfel" war leider auch dabei: Sänger Thomas war mit seinem facettenreichen Gesang im Hall der Location teilweise akustisch etwas schlecht zu verstehen, wie auch manche der Ansagen zwischendurch (was ja im Gasometer großartig nix Neues ist, aber auch nur einen geringen Minuspunkt ausmacht).

Arson
Die seit 1999 bestehende vierköpfige Band mischte Elemente aus Hardcore, Metal und Rock mit dem berüchtigten Emo-Gesang. Eingeflochten wurden zahlreiche wunderschöne, beinahe schon etwas poppige Melodien, welche mit explosiven Riffgewittern der rockigen Gitarren untermalt wurden. Zu dem deutschen Quartett in Topform gehören Thomas Süßenbach (vocals / guitar), Benjamin Schlanzke (guitar / backingvocals), Arne Clemm (bass / backingvocals) und Manuel Weber (drums). Diese vier Jungs brachten den Alten Gasometer auch diesmal wieder bombastisch zum Beben und päsentierten schweißtreibende Songs von ihrer aktuellen Silberscheibe "Brokeness Brings Forth Unknown Beauty" (zu deutsch: "Zerbrochenheit bringt unbekannte Schönheit hervor").
Arson haben bereits 2 CD-Veröffentlichungen erfolgreich hinter sich gebracht: Das Debütalbum "New World" (Pleitegeier Records) entstand im Jahre 2002. Nach dem Wechsel von Pleitegeier Records zu Ruuf Records begann die Band mit Aufnahmen für das zweite Werk "Brokeness Brings Forth Unknown Beauty", welches im Tin Roof Studio/Stuttgart mit dem Produzententeam Tobias Kurrle und Daniel Konold eingespielt und später veröffentlicht wurde (dort entstanden auch die aktuellen Alben von z.B. Opposition Of One & Crushead).
Durch ihre Musik wollen die Bandmitglieder auf ideenreiche Weise Vorurteile über das Christsein abbauen und einen lebendigen, authentischen und nichtaufgesetzten Glauben an den Allmächtigen Vater vorleben. Dies bewies sich besonders im Zugabesong "Anchor", welches ein echtes Anbetungslied ist. Praise him!
Der einzigartige Sound und die ehrlichen, christlich-inspirierten Lyrics (die Message rockt wirklich!) machten den Abend zu einem unvergesslichen und sehr wertvollen Erlebnis. Die Fans quittierten dies mit lautem Applaus. Den 3 Bands ist es gelungen, einen stark positiven Eindruck zu hinterlassen. Mein persönliches Highlight des Abends ist ganz klar und eindeutig Arson, aber auch Konzerte von Natus Sum Mori und Kambodsja sind eine Abendgestaltung wert gewesen.
So bleibt mir noch den Sponsoren und allen Mitwirkenden des neugegründeten On The Rock-Vereins ein fettes Dankeschön für dieses gelungene Event zu sagen: alle verdienen sich an dieser Stelle ein besonderes Lob! So freuen wir uns schon auf das nächste Konzert!
Weitere Infos: http://www.ontherock.de.tt

Setlist Arson:
Broken
The Path
Adventisement
Welo Jiafu
Surprise: Intolerance
Wake
Diamonds & Graphite
The World's Most Hated
Clay Jars
Weight Of Our Life
Anchor

Noch mehr:
http://www.arsonworld.com
http://www.kambodsja.com



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