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Seeed, Kano   16.02.2006   Dresden, Messe
von ks

Eine Band, die als Auftaktsong des Konzertes ihr bekanntestes Lied spielt, hat wirklich ein gesundes Ego. Seeed starteten in Dresden (und damit auch in allen anderen Städten) mit "Aufstehn!". Dies war auch nötig, denn die Wartezeit zwischen der uninteressanten Vorband Kano (von einigen Fachjournalisten als Nachfolger der genialen The Streets gehandelt) und dem Showbeginn erwies sich als viel zu lang und dementsprechend ermüdend.
Die Band lieferte in edlen Anzügen, jedoch ohne großartige Bühnenshow, ein vielfältiges Potpourri ihrer Künste. Alle drei Alben waren vertreten und fast jedes Lied wurde zumindest mal 20 Sekunden lang angerissen. Zum wirklichen Durchatmen kam niemand im Publikum: Keine Pausen, von Hit zu Hit - Medleys hintereinander weg …
Interessant wurde es, wenn bekannte Songs wie "Drop It Like Itīs Hot" (Snoop Doog) unter "Dickes B." gemischt wurde und Pharells "Can I Have It Like That" unter "What You Deserve Is What You Get".
Die drei Sänger animierten die Fans zum Tanzen, Springen, Singen. Und natürlich, wie so oft in Dresden (die Stadt ist ja selten der Auftaktsort für eine Tournee) wirkte alles halb "fresh und crazy", halb extrem einstudiert. Das ist verständlich, aber auch irgendwie langweilig. Denn die Musik kenn ich schon - ich will eine visuelle Erfahrung, Jungs!
Fazit: Wäre dies eines meiner ersten Konzerte gewesen, hätte ich gesagt "Wahnsinnshow". So sage ich nur: Von elf Mann hätte ich mehr als nur das perfekte Vorführen ihres Handwerkes erwartet. Denn - ich denke, es ist signifikant für das Konzert, ob das ältere/erfahrene Publikum mit leuchtenden Augen den Saal verlässt.



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