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25. Christmas Rock Night   03.-04.12.2004   Ennepetal, Haus Ennepetal
von ch

Am Freitag kam ich so ca. erst um 18 Uhr an und dachte schon, ich muss mich wieder durch einige Menschengruppen hindurch zwängen. Doch diese Befürchtung blieb aus; als ich eintraf, waren kaum Menschen da. Gegen Ende des Abends musste ich aber mir eingestehen, dass dies wohl berechtigt war. Die einzigen Bands, die mich interessiert haben, waren Project 86 und The O.C. Supertones. Der Rest war soundtechnisch gut, hat mich aber nicht so bewegt (vielleicht bin ich auch zu sehr Randgruppenmusikhörer!?). Aber nun zu Project 86: Ich hatte, muss ich zugeben, vorher noch nichts von ihnen musikalisch gehört, hatte nur Reviews gelesen, welche aber meist positiv waren. Doch an diesem Abend konnten Project 86 mich nicht überzeugen. Auf mich wirkten sie arrogant und kalt. O.K., sie meinten selbst, dass sie etwas Jetlag-geplagt sind, aber das ist höchstens ein kleiner Grund für ihr Auftreten. Ich fragte mich wirklich zwischenzeitlich, ob ich auf einen christlichen Konzert bin (!), sie hätten auch gut und gerne in einem säkularen Club spielen könnten und keinem wäre aufgefallen, dass sie Christen sind (ich möchte nach diesen Abend dafür meine Hand nicht ins Feuer legen). Muss es denn wirklich sein, dass man auf einem christlichen Festival, einen "Metalhead" zeigt? Das Publikum hat dies nicht gezeigt, bis es der Sänger 2mal vormachte und dann einige mitmachten. Ich finde, sowas hat auf einem christlichen Konzert nichts zu suchen (aber vielleicht bin ich da ja auch zu konservativ). Fazit: Project 86 wissen, dass auf dem christlichen Markt viel Geld zu verdienen ist, und hoffen mit christlichen Aussagen die Menschen ruhig zu stimmen, ohne aber wirklich dahinter zu stehen, denn sonst wären sie anders aufgetreten (meine Meinung!).
Als Headliner des Abends gaben die Supertones ihr letztes Konzert in Deutschland. Denn nach Five Iron Frenzy hören sie nun auch im nächsten Jahr auf. Und sie gaben eine richtig gute Show ab. Zwischenzeitlich wurden sie von Seekers Planet blechmäßig unterstützt, wodurch im Konzert noch kleine Höhepunkte geschaffen wurden. Insgesamt spielten sie eine gute Mischung von Liedern aller Alben. Aber obwohl sie Headliner dieses Abends waren, war die Haupthalle nur spärlich gefühlt, was dem Konzert leider einen kleinen Dämpfer gab. Zusammenfassend könnte man sagen, dem Programm entsprechend kam auch Publikum.
Am Samstag schaffte ich es mal wieder nicht rechtzeitig zur ersten Band und hab mir dann von Thorsten erzählen lassen, dass Trust eine sehr gute Show gespielt haben. Erste erwähnenswerte Band waren Opposition Of One. OOO spielten mit neuem Basser, dem man die Aufregung deutlich ansah, wodurch die Bühenshow etwas litt. Deutliches Plus war ihr guter Publikumsbezug. Ingesamt lieferten OOO eine solide Show und mussten länger als gewohnt spielen (welche Hardcoreband spielt schon eine Stunde?).
Da sich die Konzerte zwischen Haupt- und Nebenbühne immer überschnitten, hab ich nur noch den Rest des Seekers Planet-Konzerts gesehen, die für Telecast eingesprungen waren. So voll wie jetzt war der Raum nur noch bei Pillar. Seekers Planet lieferten eine gewohnt gute Show ab. Als nächste Band stand nun East West auf dem Zeitplan. Waren O.K., aber nichts besonderes.
Als nächstes hab ich mir Paul Colman angeschaut. Als Begleitband hatte er sich 3 Musiker aus Deutschland dazugezogen. Paul Colman schaffte es einmal wieder mit doch eher ruhigeren Liedern das gesamte Publikum zu erreichen. Zusammenfassend könnte man sagen, dass der Abend bis jetzt eher mittelmäßig verlaufen ist. Doch als Headliner sollten nun Pillar aufspielen.

Pillar
Pillar waren wohl die beste Band des gesamten Wochenendes. Sie spielten fast alle guten Lieder der letzten beiden Alben. Auch wenn nach dem ersten Lied der Marshallamp des Gitarristen ausfiel und er auf einen VOX umsatteln musste, tat das dem Sound keinen großen Abstrich. Pillar spielten auch die neuen Lieder von der "Where Do We Go From Here"-Scheibe härter als auf der CD. Bleibt zu hoffen, dass sie bald im säkularen Bereich Fuß fassen können.
Fazit: Die CRN kam mir vor, als würde sie eine riesige Geldmaschine sowie ein Absatzmarkt bzw. eine große Werbeveranstaltung für Asaph/Gerth Medien werden. Wenn Pillar nicht gespielt hätten, wäre ich glaub ich auch nicht gefahren. Außerdem sind 60 Euro für ein Wochenende echt zu viel. Ich glaube, wenn die CRN-Organisatoren nicht bald umdenken, könnte es passieren, dass die CRN sich bald im Sand verläuft.
Vom musikalischen Standpunkt gesehen war die CRN qualitativ auf gewohnt hohem Niveau, für mich aber leider zu mainstreamorientiert.





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