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Peregrina   04.09.2004   Liebertwolkwitz, Kirche
von rls

Good old Eduard Mörikes 200. Geburtstag stand terminlich auf dem Programm, und so war es klar, daß eine auf die musikalische Umsetzung von Mörike-Gedichten spezialisierte Formation wie Peregrina mal wieder Liveaktivitäten entfalten mußte. Der Gig in Liebertwolkwitz wurde praktisch auch noch zum Heimspiel, da die eine Hälfte des Duos, nämlich Torsten Reiprich, aus dieser Ecke stammt. So konnten Freunde und Weggefährten die überschaubare Kopfzahl des Publikums (man hatte nun ausgerechnet eins der schönwetterigsten und damit grilleinladendsten Wochenenden des gesamten Sommers 2004 erwischt) noch etwas erhöhen. Und die Anwesenden wurden belohnt, denn Peregrina boten erneut eine ausgezeichnete Leistung bei ihrer gar nicht so einfachen Aufgabe, die vielschichtigen Gedichte Mörikes adäquat tonmalerisch auszugestalten. In bewährter Aufgabenverteilung zeichnete Torsten für Gitarre, Gesang und Zwischentextdeklamation (mit Informationen über Mörikes Leben) verantwortlich, während ihm die optisch wieder back to the roots gegangene Kathrin Kiehl (das ist als Kompliment gedacht :-*)) als Co-Sängerin und an zahllosen Instrumenten assistierte. Wieder erwies sich das Experiment des Celloeinsatzes als wenig geglückt, diesmal aber aus soundlichen Gründen, da man das Cello entweder gar nicht oder zu laut hörte. Aber das sollte das einzige kleine Problemchen bleiben, denn ansonsten präsentierten sich die Arrangements als schlüssig, mitunter gar kongenial, die Musiker waren spielerisch auf der Höhe, und Liedgut vom Schlage "Die Ballade vom Mummelsee" ließ es dem Hörer wechselnd kalt und heiß den Rücken herunterlaufen. Mancherorts hatte Torsten seinen expressiven Vokalvortrag gar noch gesteigert (man verpflichte ihn probehalber mal für eine Death Metal-Band), und Kathrin wickelte den entsprechend empfindsamen Hörer mit ihren Xaphoon- und Glockenspielsoli mal wieder mit Leichtigkeit um den kleinen Finger. So vergingen fast anderthalb Stunden Konzert praktisch wie im Fluge; der Peregrina-Kenner fühlte sich in seiner hohen Wertschätzung dieser originellen Formation bestätigt, und der eine oder andere Neuling dürfte an diesem Abend durchaus in den Fankreis vorgestoßen sein.



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