Das von der Liedertour entwickelte Konzept der Küchenkonzerte ist folgendes: Das Motto "Kultur für Kopf und Bauch" wird durch die Kopplung von künstlerischem Vortrag und anschließender Speisung des Publikums umgesetzt. Die Alte Schlosserei im Leipziger Süden bietet dazu gute Voraussetzungen. Maximal 25 Personen fasst der Raum, in dem das Happening stattfindet. Dadurch wird's genauso familiär wie exklusiv. Der Zuschauer bekommt einen "Künstler zum Anfassen", der Künstler wiederum einen Zuschauer, der sich auch mal traut, ihn anzusprechen. Zur vierten Ausgabe der Küchenkonzerte war der Manfred Maurenbrecher geladen. Sonst eher als pianierender Liedersänger bekannt, nutzte er den intimen Rahmen des Veranstaltungsortes, um aus veröffentlichten und unveröffentlichten Manuskripten seine genau beobachteten Kurzgeschichten zum Besten zu geben. Maurenbrecher war anzumerken, dass er den direkten Kontakt zum Publikum genoss, dem Publikum war anzumerken, dass es sich an den Maurenbrecherschen Geschichten gar arg ergötzte. Der Abend gestaltete sich auf eine angenehme Art so kurzweilig, dass einige Besucher überrascht auf die Uhr schauten, als der Meister nach einer reichlichen Stunde das letzte Stück Prosa ankündigte. Und da auch reichlich zwanzig Handpaare beträchtlichen Klatschelärm verursachen können, gab's noch eine Zugabe obendrein. Das folgende Menü bestand aus in Olivenöl gedünsteten oberleckeren Kümmelkartoffeln mit selbstfabriziertem Bärlauchpesto. Alle langten tüchtig zu, es gab Nachschlag und Maurenbrecher verkaufte in kürzester Zeit alle seine mitgebrachten Bücher. Ein wirklich schöner Abend in einem wirklich schönen Ambiente, der ohne Abstriche die Küchenkonzertreihe als empfehlenswert beurteilen lässt. Was es in den nächsten Ausgaben der monatlich durchgeführten Veranstaltung zu belauschen gibt, verrät ein Blick auf die Homepage der Liedertour: www.liedertour.de

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