www.Crossover-agm.de
Tierra Santa, Easy Rider   07.03.2004   Bochum, Zeche
von tk

Der Flyer zur Veranstaltung
Meine Vorfreude auf den zweiten Durchgang dieses Packages war nach der überzeugenden Vorstellung in Münster-Breitefeld entsprechend groß, so daß ich gespannt war, ob sich die spanische Metalarmada in der altehrwürdigen Zeche ähnlich brillant präsentieren würde. Die Anzahl der interessierten Besucher an diesem naßkalten Märzabend war allerdings wiederum ernüchternd, was für eine Metalhochburg wie das Ruhrgebiet schon sehr ungewöhnlich anmutet.
EASY RIDER ließen sich durch die gähnende Leere im Rund zum Glück nicht beirren und zogen ihr Set motiviert wie engagiert durch. War der Sound zu Beginn der Show noch etwas matschig - auf dem Mikro von Sänger war eindeutig zu wenig Saft -, besserte sich das Klangbild nach dem dritten Track doch erheblich, so daß ungetrübten metallischen Hörgenüssen nichts mehr im Weg stand. Die Band gab einfach alles und konnte auch die wenigen Metalheadz zum begeisterten Bangen und Luftgitarre spielen animieren. Besonders herausragend auch hier wieder die gesanglichen Leistungen von Ron Finn, der ein weiteres Mal durch brillantes stage-acting auffiel und jede sich bietende Gelegenheit nutzte, um das Publikum mit ein zu beziehen. Die Spanier konnten mit einer ausgewogenen Mischung aus schnelleren und stampfenden sowie progressiv angehauchten Powertracks auf ganzer Linie überzeugen und gehören seit dem Gig in Münster zum erlesenen Kreis meiner Geheimfavoriten im europäischen Metalzirkus, der ja leider auch mit ziemlich viel von der Presse überbewertetem Mittelmaß besetzt ist.
Easy Rider

Nach soviel generösem Metal-Entertainment hatten TIERRA SANTA leichtes Spiel und zogen zum Abschluß der Locomotive Road Show alle Register. Selbst wenn sich diesmal Arturo bei "La Momia" sogar kurzzeitig verhaspelte - was kaum jemand im Publikum bemerkt haben dürfte -, glänzten die Madrilenen mit noch mehr Spielfreude und agilerem stage-acting. Der Sound war exzellent, die Gitarrenmonitore gut einjustiert, was bei den Doppelleads von Angel und Arturo für maximalen Hörgenuß sorgte. Die Setlist glich exakt der der Show in Münster, wobei der Schwerpunkt der Songauswahl wieder auf den letzten drei Alben lag. Diesmal hatten sich nicht nur Spanischkundige, sondern auch echte Spanier unters Bangervolk gemischt, was sich daran bemerkbar machte, daß die Songs von der ersten bis zur letzten Zeile lauthals mitgesungen wurden. Roberte bässelte sich erneut hochleistungsstark und in seiner für ihn typisch schnaubenden wie prustenden Art durchs Melodiendickicht, Chefsmilist Arturo hinterließ ebenfalls einen glänzenden Eindruck wie auch Bandchef Angel, der diesmal seine Matte etwas frequentierter kreisen ließ. TIERRA SANTA brachten die mager besetzte Zeche zum Kochen und unterstrichen mit diesem Gig einmal mehr, warum sie in der metallischen Landschaft in Europa einen Ehrenplatz verdient haben. Wenn das die Metalheadz hierzulande noch mehr zu würdigen wüßten, wären die Clubs bei TIERRA SANTA rappelvoll und MAIDEN-Gigs wieder etwas atmungsaktiver.

Setlist EASY RIDER:
World Is Coming Down
Wormwood
Walls Of Hatred
Sacrifice
Where Angels Fly
Babylon The Great
Watch Your Step
Chasing Demons
Blazing Fire Victory
Visions
Future Kill
Stranger



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver