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Status Quo, Who's That Girl   19.03.2003   Ludwigshafen, Eberthalle
von gl

On the road forever!!! Dieser Tourslogan (von BLUE ÖYSTER CULT) trifft wohl auf STATUS QUO 100% zu, denn obwohl bereits im Oktober mit ihrem neuen, starken Album "Heavy Traffic" bei uns, kehren sie nach nicht mal einem halben Jahr zurück und spielen erneut die großen Hallen, die sie mühelos füllen => heute anwesend: ca. 3000 Junggebliebene! Das Konzert läuft in der Reihe "Rock und Soda"! "Hä?" mag jetzt der eine oder andere denken: Klaro, das Konzert wurde von der BASF veranstaltet (habe den Endruck, dass die Ticketpreise leicht günstiger waren) und dies heißt bekanntlich "Badische Anilin und Soda Fabrik"! Das war aber kein Hinderungsgrund, den Alkohol trotzdem in Strömen fließen zu lassen: Und so sah es auch im Flur bei der "Vorgruppe", dem deutschen Duo WHO'S THAT GIRL, aus wie in der Halbzeitpause eines Bundesligastadions! Denn die beiden boten ausschließlich Coverversionen von alten Gassenhauern der BEATLES und wenigen anderen, was nicht überzeugen konnte. (In Leipzig vier Tage vorher kam das Duo bedeutend besser an, auch wenn ich mir tatsächlich etwas mehr Vielfalt gewünscht hätte. - Anm. rls) Schon vor zwei Jahren schrammelte ein Typ mit einer Wandergitarre als special guest bei QUO rum, entweder ist das System, um die Spannung aufzubauen, also ich weiß nicht - früher hatten sie selten Vorgruppen oder aber beispielsweise mit FM oder FIREHOUSE phasenweise echt tolle Opener ... Aber das ist im Grunde völlig egal, wer oder was da oben steht, wir sind wegen der Rock-INSTITUTION hier und der Autor ist selbst eine total bekloppte QUO-Nase gewesen, ich möchte nicht wissen, wieviel Kohle ich schon in die Band, deren Tonträger, Merchandising etc investiert habe. Damals war es Standard, sich die neuen Alben am Veröffentlichungsdatum zu kaufen, es gäbe etliche Anekdoten zu erzählen, so kann ich mich erinnern, die Geburtstage der 4 Helden (natürlich war man eingeschriebenes Fan Club-Mitglied in England!) schön ordentlich in meine ersten Sparkassen-Kalenderchen, ca. 1978/1979 eingetragen zu haben!
"Quo Live" ist und bleibt die beste Live-Platte aller Zeiten - diese Meinung vertrete ich weiterhin und da lasse ich mich auch auf keine Diskussionen ein!

Status Quo-Konzertankündigung

Aber nun endlich zum Konzert, welches mit einer wirklich sehr originellen Idee eingeleitet wurde: Schon 5 Minuten zuvor noch in der Umbaupause hörte man immer lauter werdende Autobahn/Schwerverkehrgeräusche und Gehupe und dann eine Durchsage (in Deutsch!) in der alle Tourstädte erwähnt wurden, in denen rund um die entsprechenden namentlich genannten Hallen mit Stau und Verzögerungen zu rechnen ist!
Dann der obligatorische Beginn mit "Caroline" und die Massen sind wie eh und je begeistert alles schreit, jumpt und rockt - zumindest bei uns vorne in den ersten Reihen! Nahtloser Übergang in "The Wanderer" und die Luftgitarren-Armada im Publikum ist natürlich in Aktion - STATUS QUO haben sicher mit das treueste, begeisterungsfähigste Publikum. Endlich darf man mal wieder austicken, hier braucht sich keiner schämen für seine lustigen Gitarren-Simulierbewegungen! Selbst aus England sind Leute für diese Show angereist und nicht wenige Deutsche ziehen sich gleich 3-4 Gigs hintereinander rein - wie dem offiziellen Forum zu entnehmen ist. Rick Parfitts Seite ist links - wie immer, ganz rechts Andy Bown am Keyboard (der nun auch schon 25 Jahre+ dabei ist!), rechts von ihm Basser Rhino und vorne natürlich Francis Rossi. Der neue Drummer sitzt unter einer Traverse mit drehenden Unfallmarkierlichtern und dem gelb-schwarzen Klebeband verziert, schlicht aber passendes Bühnenbild - genau richtig. (Es gab übrigens keinerlei Pyros, was auch gar nicht passt bei QUO.) Nach den bekannten alten Songs, die jeder mitsingen kann, kündigt Francis nun gleich 4 Songs des neuen Albums an - und alle direkt hintereinander! Sowas gab es ewig nicht mehr und die Stück passen gut ins Repertoire, besonders der erste, das treibende "All Stand Up (Never Say Never)" mit eingängigem Mitsing-Refrain versehen und der letzte "Creepin' Up On You". Nach einem Medley (u.a. das nie auf Album sondern nur als Single erschienene "Wild Side Of Life"), das Francis mit den Worten einleitete, dass manche so was lieben, manche hassen es, aber sie spielen es sowieso, dann wieder - wie schon 2001 - ein faszinierender Part:
Zu dem mitlerweile 32 (!) Jahre alten "Gerdundula" vom Album "Dog Of Two Head" nimmt Andy auch eine Gitarre zur Hand, somit kommen 4 Gitarristen an den vordersten Bühnenrand und präsentieren diesen Song, der jahrzehntelang nicht im Live-Set war, erneut brilliant.
Die Klangqualität an diesem Abend möchte ich als gut bezeichnen und die Lautstärke als angenehm, endlich mal ein Toningenieur bzw. Soundman, der es kapiert hat, dass man nicht taub sein muss nach einem Rock-Konzert. Außer Rhino, der etwas schlecht gelaunt zu sein schien (?), war die Band gut drauf, der Schlagzeuger fügte sich ohne Fehler und Aufsehen in das bestehende Gefüge ein, also ist er gut. Dann ging noch mal bei "Big Fat Mama", "Roll Over Lay Down" sowie "Down Down" die Post ab. Okay, man könnte immer mäkeln, dass dies oder jenes noch gespielt hätte werden können bei diesem Back-Katalog und "Whatever You Want" und "Rockin' All Over The World" müssen halt sein, sind eben Standard.
"In The Army Now" wurde rausgenommen - diese Entscheidung war am Vorabend des Krieges auch besser so. Das nenne ich Rock-Entertainment pur, wie es nur ganz wenige andere zelebrieren.

SETLIST:

Caroline
The Wanderer
Something 'bout You Baby I Like
Don't Waste My Time
4500 Times
Rain
All Stand Up (Never Say Never)
Solid Gold
Heavy Traffic
Creepin' Up On You
Mystery Medley
Gerdundula
Big Fat Mama
Roll Over Lay Down
Down Down
Whatever You Want
Rockin' All Over The World

Junior's Wailing
Rock'n'Roll Music
Carol
Bye Bye Johnny






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