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nimm zwei   15.09.2001    Großolbersdorf, Gasthof zur Silberstraße
von Thomas Kaufmann

Hessen-Spaß rund ums Christsein begeistert
Comedy-Duo Nimmzwei veränderte Programm - 400 Leute im "Gasthof zur Silberstraße"

"Noch bis gestern waren wir nicht ganz sicher, ob wir auftreten. Es kann jedoch nicht wahr sein, sich von diesen Terroristen den Spaß rauben zu lassen. Jetzt erst recht!", erklärte Jakob Friedrichs, die eine Hälfte des christlichen Comedy-Duo "Nimmzwei" am Samstagabend. Die 400 Zuschauer im Großolbersdorfer "Gasthof zur Silberstraße", die dem Ruf der örtlichen ev.-luth. Kirchgemeinde folgten, applaudierten. Gemeinsam mit Kollege Volker Schmidt-Bäumler legten die zwei Hessen los. Doch statt der sonstigen "Hasenbraten"-Nummer, in dem ein Anschlag auf ein Kaninchen verübt wird, nehmen beide als Motivationstrainer "Günther und Walter" zunächst die "Tschaka!-Du-schaffst-es!"-Welle aufs Korn. Dabei wurde die Zuschauerschaft sogleich integriert, um "Hochmotiviert" (Melodie YMCA) zu sein. Ohne mitzusingen und mitzurufen verließ keiner den Saal. Das eingespielte "Nimmzwei-Tagebuch" ersetzte teilweise die Moderation, blieb der einzige rote Faden in dem sonst so bunten Mix aus hauptsächlich Comedy und HipHop. Die beiden 33- und 34-Jährigen wirkten routiniert, immerhin weisen beide 14 Jahre Bühnenerfahrung auf, verzeichneten bereits sechs CD-Veröffentlichungen.
Immer wieder schlüpften die beiden Blödelbarden in neue Kostüme. Sie parodierten als "Robert und Dieter - Jugendpolizei" oder als "Die Guten" die Boygroup-Hysterie. Weitere Kirchen- und Gesellschaftskritik folgte.
"Hinter jedem Clown versteckt sich ein ernster Mensch", schlug Friedrichs den Bogen zum eher ruhigen Show-Teil. In selbstgeschriebenen Liedern, mit Live-Gitarren-Begleitung, legten Sozialpädagoge Friedrichs und Grundschullehrer Schmidt-Bäumler dann Tiefgang ein. Nicht unbedingt verstecktes Missionieren, ließen sie persönliche Statements nicht aus. Statt christliche Extreme "Blinde sehen - Lahme gehen" favorisierten sie es im gleichnamigen Song, am liebsten "Einfach Christ" zu sein. Schmidt-Bäumler und Friedrichs genossen es sichtlich, auf der Bühne zu stehen und hin und wieder ihrem hessischen Dialekt freien Lauf zu lassen. Das größtenteils jugendliche Publikum, das erst zum Ende hin richtig auftaute, erklatschte sich nach mehr als zweieinhalb Stunden drei Zugaben.

Dieser Artikel erschien am 17.09.2001 in der Freien Presse Chemnitz, Zschopauer Zeitung.
 






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