Ein Phantom in der Kirche? 700 Jahre lang wohnte es auf der Empore der Johanniskirche zu Bevern (Kreis Holzminden, Weserbergland), die ihm an diesem Wochenende mit einem Musical ein würdiges Denkmal setzte. Über vierzig Sängerinnen, Schauspieler und Musiker wirkten an dem Spektakel über "Liebe, Gott und Leidenschaft" mit. An zwei Abenden lernten mehr als 800 Menschen das Leben und Leiden des Phantoms kennen.

Eine mitreißende und tragische Geschichte hatten sich Jugendliche des Gospelchores mit ihrem Leiter Uwe Birnstein erdacht: Im Mittelalter trifft der Mönch Anselm von Amelungsborn die Liebe seines Lebens. Doch weil er sie verleugnet, kann er nicht einmal im Tod Ruhe finden. Fortan geistert er als Phantom durch die Jahrhunderte. Erst im Jahr 2000 stellt er sich seiner Schuld und wird erlöst.

Für die Aufführung verwandelte sich das Kirchenschiff in ein Musical-Theater. Lichtanlage, Nebelmaschine und aufwändige Beschallungstechnik sorgten für einen Theatergenuss auf professionellem Niveau. Mit zeitgetreuen Kostümen verliehen die jugendlichen und erwachsenen Mitwirkenden dem Musical historische Tiefe. Von der Zeit der Hexenverbrennung über die Reformation bis hin zur Hippie-Generation reichte das geschichtliche Spektrum des Stückes. Songs von Madonna und Sasha, Abba und den Corrs rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Mit "Thank you for the music" bedankten sich die Musiker schließlich bei den Zuschauern, die drei Stunden lang gebannt dem ungewohnten Geschehen in ihrer Kirche lauschten.

 

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