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Freeing Spirit – Befreit den Geist
The New Orleans Dresden-Meißen Mass Choir    28.10.2000    Dresden, Garnisonkirche
von Markus Guffler

Gospelmusik in ihrer ursprünglichen Form brachten 70 Musiker und Sänger am Samstag, dem 28. Oktober, aus Anlaß der „Festwoche 100 Jahre Garnisonkirche“ zu Gehör. Der Chor bestand aus 12 amerikanischen und ca. 60 deutschen Sängern und Musikern unter der Leitung von Donald R. Schmith. Dieser war bereits im Juli 1998 mit dem St. Francis de Sales Mass Choir bei sieben Konzerten in Sachsen zu erleben.
„Wir sind begeistert von Gottes Kraft, die uns trägt – und davon singen wir“, so ein Mitglied des St. Francis de Sales Mass Choir, der auf eine fast 30-jährige Geschichte zurückblicken kann. Er entstand aus dem Bestreben, das zweite vatikanische Konzil mit Leben in der Gemeindearbeit und in der Gottesdienstgestaltung zu erfüllen.
Die Heimatgemeinde des Chores – Heiliger Franz von Sales – ist eine der typischen schwarzen Randsiedlungen von New Orleans. Die christliche Gemeinschaft prägt hier das gesellschaftliche Leben über die Woche. So kam es zum Beispiel in den Hochjahren der Black-Panther-Bewegung in diesem Stadtteil zu keinen gewalttätigen Auseinandersetzungen. Der gemeinsame Sonntagsgottesdienst hat jedoch den höchsten Stellenwert, entsprechend ist das Engagement für dessen Gestaltung. Durch die intensive Chorarbeit hat sich der Chor – er hat ca. 120 Mitglieder – derart professionelle Qualitäten angeeignet, daß er schon mehrfach an internationalen Festivals und Plattenaufnahmen mitwirken konnte. In Dresden war der Kern des Messchores zu Gast, um den sich in New Orleans Kinderchor, Senioren-, Frauen- und Männerchor scharen. Die Berufe der Laienmusiker, vom Briefträger über die Rentnerin, die Lehrerin bis zur Managerin eines Missisippidampfers, spiegeln den Querschnitt der Gesellschaft wieder.
Ihre Konzerte in Sachsen verstehen die Sänger immer als Liturgie, als singende Gebete. Ihre „Show for our God“ wird durch klare, akzentuierte Arrangements geprägt, die durch präzise Einsätze und Sätze zur Geltung kommen. Die Sänger und Sängerinnen möchten ihre Konzerte in Sachsen im Selbstverständnis und Selbstvertrauen verstanden wissen, daß Gottes Geist durch sie und ihre Musik wirkt. Deshalb sind sie begeisterte Sänger.
Vorausgegangen waren den insgesamt vier Konzerten und einer Gospelmesse im Herbst 2000 ein fünftägiger Workshop im Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz. Dabei ging es neben der professionellen musikalischen Arbeit besonders um die Multiplikation der Erfahrungen der Amerikaner mit ursprünglichen Gospelmusik – Gospel als Lieder der Gemeinden im Gottesdienst: „Befreit den Geist“ – so auch der Titel der Konzerte, die durch die Arbeitsgemeinschaft Junge Musik (AGJM) veranstaltet und in diesem Jahr durch die Arbeitsgruppe „Pastoral 2000“ gefördert wurden.
Die Arbeitsgemeinschaft Junge Musik im Bistum Dresden-Meißen leistet mit dem Workshop und den anschließenden Konzerten ihre ursächliche Arbeit: populäre Musik in die Gemeindearbeit hineintragen. Sie begeht damit auch ihr 10-jähriges Arbeitsjubiläum. Die Gospelkonzerte reihen sich im Jahr 2000 in eine Vielzahl von Aktionen ein: Sommersingewoche, Wallfahrten, Bistumsjugendtag, Technikerworkshop, Kinderchorwochenende, Weihnachtssingewoche, geistliche Konzerte zur Verbindung von klassischer und populärer Musik und Musizierwesen.
 






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