Die Bonner Beethovenhalle am 28. Oktober 2000: über 2.000 Zuschauer erwarten die Preisverleihung des diesjährigen Deutschen Rockpreises und des Deutschen Poppreises für Bands und die des Deutschen Songpreises für die besten SängerInnen.
Während der Preisverleihungsgala wird Lucca Züchner von der Bremer Musical Company überraschend als Teil des Show-Programms auf die Bühne gerufen und soll singen. Sie geht ans Mikrophon: "Hallo, ich freue mich, daß ich hier singen darf. Ich möchte ein Duett mit meiner Duettpartnerin Kerstin Tölle singen. Sie ist wie ich bei der Bremer Musical Company, und durch die Company habe ich vieles erreicht. Wir haben das Musical "Träume" von Thomas Bläschke produziert und ich möchte mit Kerstin daraus das Stück "Allein in einer fremden Stadt" singen."
Als die beiden Sängerinnen fertig sind, tobt der Saal. Sie bekommen tosenden Applaus von den 2.000 anwesenden Gästen - darunter natürlich viele Rock- und Popmusiker, die vermutlich eher selten ins Musical gehen, um so wohltuender die Ovationen.
Auch Julia Murski wurde spontan als Teil der Gala auf die Bühne gerufen und konnte durch ihre gesangliche Darbietung überzeugen. Dabei wurde sie live von Thomas Bläschke am Piano begleitet. Die Hoffnung auf einen Preis waren unterdessen verflogen, warum sollten schließlich Sänger aus dem Show-Programm darüber hinaus einen Preis erhalten?
Dann, fast am Ende der Veranstaltung, wurden allerdings beide Sängerinnen abermals auf die Bühne gerufen. Julia Murski erhielt den 3. Platz, und Lucca Züchner wurde bundesweit als erste gekürt.
Was für ein Erfolg für den Leiter der Bremer Musical Company (BMC) Thomas Bläschke: Die Krone der bundesdeutschen SängerInnen geht nach Bremen!
Schon im Vorfeld gab es Furioses zu vermelden: alle 13 Bewerber der BMC hatten sich unter den letzten 150 Halbfinalisten aus 1.800 Bewerbern bundesweit qualifiziert.
Dort gab es bereits Grund, stolz zu sein: alle bekamen von der Jury für ihren Gesang Wertungen Noten zwischen 1 und 2, nur ein Ausreißer mit Noten zwischen 2 und 3 fiel heraus. Bläschke lachend: "Den bringen wir zur Raison!"
Trotzdem schwingt auch Skepsis in den Gefühlen mit, denn nur das letzte Halbfinale war öffentlich, die vorherigen nicht. Dadurch war das ganze Verfahren in diesem Jahr nicht durchsichtig, und die Tatsache, daß bei keiner der Wettbewerbs-Sparten jemand aus dem letzten Halbfinale ins Finale aufrückte, sorgte für Furore im Saal.
Wie dem auch sei, die Bremer Musical Company und ihr Leiter Thomas Bläschke hatten Grund zu feiern, in der Akademie der Führungskräfte der Telekom wurde mit Becks Bier auf den Sieg angestoßen. Sowohl die Telekom als auch Becks und die Sparkasse Bremen haben die Teilnahme am Wettbewerb gesponsert.

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