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ProLife-Festival
18.03.2000 Bautzen, Turnhalle des TIK
von
*tf
Der Besucherstrom, welcher
sich zum nunmehr dritten ProLife-Festival in die Turnhalle des TIK in Bautzen
ergoß, war mit knapp 200 Menschlein recht ordentlich und erfüllte
die Erwartungen der Veranstalter. Die Technik mit Fritz am Pult sorgte
ganzabendlich für souveränen Sound und die angetretenen Bands
wußten das Publikum mit ihren Beiträgen zu begeistern.
Zuerst mußte Kreuzweise
aus mehrheitlich Gotha den schwierigen Part des Openers meistern. Mit ihrer
eingängigen Musik und den direkten Texten schafften sie es, die Distanz
zwischen Auditorium und Musikern stetig schrumpfen zu lassen. Einziges
Problemchen aus meiner Sicht war die Verteilung der solistischen Gesangsparts
reihum an fast alle Kreuzweisler. Dieser Umstand war allerdings eher ungewohnt
als störend. Mit viel Applaus und einer Zugabe verabschiedeten sich
die Thüringer von ihrem sächsischen Publikum, um gleich den nächsten
Thüringern die Bühnenverantwortung zu übergeben.
Filterlos
aus Heiligenstadt weckten in mir und einigen mir Gleichaltrigen wehmütige
Gefühle, erinnerte ihr Stil doch sehr stark an TonSteineScherben bzw.
Reisers Rio. Von letzterem ein Lied im Gepäck, sonst mit eigenen Stücken
aufwartend, wussten Filterlos mit ihrer Bühnenshow zu überzeugen.
Nur der Sinn der Garderobe des Leadgitarristen (schwarzer Ledermantel plus
ebensolcher Hut) blieb mir und einigen anderen Publikanten bis zuletzt
verborgen.
Nach der Pause enterten RTM,
eine ad-hoc-Band Bautzner Lokal-Musikheroen, die Bühne und spielten
in kunstvoller Manier Songs von Zeppelin bis Toto. Musikalisch über
jede Kritik erhaben, fehlte mir lediglich die eigene Ausstrahlung der Combo.
Na, was nicht ist....
Den Schlußpunkt des
Abends und unbestrittenes Highlight bildete die tschechische Musikformation
Bez
Iluze, welche aus Prag angereist war. Da gabs nicht nur Musik auf die
Ohren, welche vor Ideen nur so strotzte und dennoch nachvollziehbar blieb,
da gabs auch eine Lektion für die anderen anwesenden Bands im gemeinschaftlichen
Zusammenspiel. Alles wirkte wie aus einem Guss und das Publikum, nun auf
dem Siedepunkt seines Temperaments angelangt, hüpfte ausgelassen vor
der Bühne umher. Erst nach vier Zugaben durften Bez Iluze die Bühne
verlassen. Zu recht!
Im nächsten Jahr wird
es wieder ein ProLife-Festival geben und schon jetzt sei es allen Lesern
wärmstens ans Herz gelegt, sich diesen Event nicht entgehen zu lassen.
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